Quelle: tMDB.
6,5

Mr. Corman (2021)

Original-Titel: Mr. Corman
12
06.08.2021 (DE) -   Drama |   Komödie |   Staffeln: 1

Leben und sterben in LA: „Mr. Corman“ ist eine herrlich wortgewandte Charakterstudie von und mit Joseph Gordon-Levitt. Produziert von Indie-Gigant A24.

Die Handlung von Mr. Corman

Das Leben von Josh Corman (Joseph Gordon-Levitt) hat sich nicht so entwickelt, wie er sich vielleicht gewünscht hätte: Im Herzen ist er Musiker, doch damit konnte er seinen Lebensunterhalt nicht bestreiten. So wurde er schließlich Lehrer und unterrichtet eine fünfte Klasse in einer öffentlichen Schule im San Fernando Valley bei Los Angeles. Nicht nur seine beruflichen Träume haben sich zerschlagen: Kürzlich ist seine Verlobte aus der gemeinsamen Wohnung ausgezogen, dafür kam sein alter Kumpel Victor in die Wohnung und teilt sich nun mit dem Lehrer die Miete. Der hadert mit seiner Einsamkeit und Zukunftsängsten – und der aufkeimenden Erkenntnis, dass er vielleicht nicht der „nette Mensch“ geworden ist, der er immer werden wollte.


Kritik zu Mr. Corman

A24 und Joseph Gordon-Levitt.

Mehr Argumente braucht's eigentlich gar nicht. Die neue Dramedy bei Apple TV+ verquirlt die melancholische Verkopftheit eines frühen Woody Allen mit der zugleich tristen wie leichtfüßigen Schreibe eines Noah Baumbach („Marriage Story“) - veredelt von Joseph Gordon-Levitt. Die von ihm geschriebene, produzierte und schauspielerisch getragene Dramedy ist eine wundervoll charmante, zugleich aber auch herzzerreißend ehrliche Ode an das Leben.

Als Mittdreißiger ohne Ziel dürfte Gordon-Levitt mit Sicherheit der eine oder andere Emmy winken - soviel steht jetzt schon fest. „Mr. Corman“ könnte man auch als logischen Nachfolger eines „Californication“ oder „Flaked“ betrachten: So klug, so schräg, so unangenehm uns die Situationskomik häufig zum Lachen bringt, so nachdenklich stimmt uns dann wieder die Thematik der Show. Als aufgeklärter Zuschauer hinterfragt man schon in Folge 1 die eigenen Entscheidungen - nicht selten habe ich mich selbst in Josh Corman entdeckt, verpasste Chancen reflektiert und mich in Erinnerungen gewälzt.

Einfach großartig geschrieben und wundervoll skurril inszeniert - sehr gern mehr davon! Oder um es in den Worten des großen Ozzy Osbourne zu sagen: „I'm just a dreamer, I dream my life away.“