Die Handlung von MaPa

Metin Müller wird eines Tages aufgrund eines tragischen Vorfalls zum alleinerziehenden Vater. Doch schlägt er sich mehr schlecht als recht durch den Alltag mit seiner einjährigen Tochter, die ihm den letzten Nerv raubt und schlaflose Nächte bereitet.


Kritik zu MaPa

Sadcoms gibt es inzwischen diverse, die meisten treffen mit ihrem Mix aus rabenschwarzer Comedy und emotionalem Drama stets gekonnt den jeweiligen Zeitgeist. Besonders Perlen wie Phoebe Waller-Bridges brillantes Porträt „Fleabag“, die reduziert urkomische Aziz Ansari -Produktion „Master of None“ oder das schon bald in Season 2 durchstartende „After Life“ von und mit Ricky Gervais balancieren waghalsig zwischen tiefer Trauer und tränenreicher Freude. Mit „MAPA“ wagt nun auch Joyn den Sprung ins Sadcom-Becken, liefert dabei sogleich die erste deutschsprachige Produktion des Genres überhaupt ab.

Gemessen am Thema der Serie fällt der Humor in „MAPA“ deutlich weniger brachial und düster aus als in den meisten anderen Vertretern des noch jungen Genres. Max Mauff spielt sich als vom Leben enttäuschter und doch herzergreifend stolzer, alleinerziehender Vater nahezu in einen Rausch - seit „Weinberg“ haben wir den versierten Charakterkopf schon lange nicht mehr so fokussiert erleben dürfen. Sein eher albernes „Stromberg“-Image hat Mauff jedenfalls komplett abgelegt, dafür hat der Junge auch einfach zu viel auf dem Kasten. Folge für Folge begleiten wir ihn und seine Kleine nun durch den Alltag, leiden gemeinsam mit Metin, wenn er sich mal wieder an die Zeit mit seiner verstorbenen Freundin zurückerinnert und auf die guten Tage besinnt. In harten Schnitten wechselt so etwa auch die Farbgebung der einzelnen Szenen, die im Hier und Jetzt Metins merklich trister und düsterer ausfällt.

Trotzdem kommt auch der Lichtblick, der berühmte Hoffnungsschimmer am Horizont in „MAPA“ nicht zu kurz, hat Metin mit der kleinen, zuckersüßen Lene doch bereits auch das größte Glück im Leben erfahren. Gekonnt wechselt die Sadcom passenderweise zwischen tragischen und urkomischen Momenten, ohne beide Extreme je zu nachhaltig zu bedienen. „MAPA“ soll dabei in erster Linie eines, zum Nachdenken anregen. Man ertappt sich als Zuschauer schon im Laufe der ersten von insgesamt sechs Episoden dabei, wie man sein eigenes Leben und die persönliche Zufriedenheit hinterfragt - ist doch alles halb so wild.

Letztlich bleibt zu hoffen, dass Joyn diesen feinen Exklusivtitel auch in Zukunft weiter verfolgen und schon bald um eine zweite Staffel verlängern wird. Ein echtes Juwel im Programm des noch jungen deutschen Streaming-Anbieters!