Quelle: tMDB.
MaPa (2020)
Original-Titel: MaPaHimmelhoch jauchzend, zu Tode betrübt: Mit „MaPa“ legt Joyn die erste deutsche Sadcom aller Zeiten vor - und begeistert dabei mit der Tristesse des Alltags.
Die Handlung von MaPa
Metin Müller wird eines Tages aufgrund eines tragischen Vorfalls zum alleinerziehenden Vater. Doch schlägt er sich mehr schlecht als recht durch den Alltag mit seiner einjährigen Tochter, die ihm den letzten Nerv raubt und schlaflose Nächte bereitet.
Kritik zu MaPa
Sadcoms gibt es inzwischen diverse, die meisten treffen mit ihrem Mix
aus rabenschwarzer Comedy und emotionalem Drama stets gekonnt den
jeweiligen Zeitgeist. Besonders Perlen wie Phoebe Waller-Bridges brillantes Porträt „Fleabag“, die reduziert urkomische Aziz Ansari -Produktion „Master of None“ oder das schon bald in Season 2 durchstartende „After Life“ von und mit Ricky Gervais
balancieren waghalsig zwischen tiefer Trauer und tränenreicher Freude.
Mit „MAPA“ wagt nun auch Joyn den Sprung ins Sadcom-Becken, liefert
dabei sogleich die erste deutschsprachige Produktion des Genres
überhaupt ab.
Gemessen am Thema der Serie fällt der Humor in „MAPA“ deutlich weniger
brachial und düster aus als in den meisten anderen Vertretern des noch
jungen Genres. Max Mauff spielt sich als vom Leben enttäuschter und doch
herzergreifend stolzer, alleinerziehender Vater nahezu in einen Rausch -
seit „Weinberg“ haben wir den versierten Charakterkopf schon lange
nicht mehr so fokussiert erleben dürfen. Sein eher albernes „Stromberg“-Image
hat Mauff jedenfalls komplett abgelegt, dafür hat der Junge auch
einfach zu viel auf dem Kasten. Folge für Folge begleiten wir ihn und
seine Kleine nun durch den Alltag, leiden gemeinsam mit Metin, wenn er
sich mal wieder an die Zeit mit seiner verstorbenen Freundin
zurückerinnert und auf die guten Tage besinnt. In harten Schnitten
wechselt so etwa auch die Farbgebung der einzelnen Szenen, die im Hier
und Jetzt Metins merklich trister und düsterer ausfällt.
Trotzdem kommt auch der Lichtblick, der berühmte Hoffnungsschimmer am
Horizont in „MAPA“ nicht zu kurz, hat Metin mit der kleinen, zuckersüßen
Lene doch bereits auch das größte Glück im Leben erfahren. Gekonnt
wechselt die Sadcom passenderweise zwischen tragischen und urkomischen
Momenten, ohne beide Extreme je zu nachhaltig zu bedienen. „MAPA“ soll
dabei in erster Linie eines, zum Nachdenken anregen. Man ertappt sich
als Zuschauer schon im Laufe der ersten von insgesamt sechs Episoden
dabei, wie man sein eigenes Leben und die persönliche Zufriedenheit
hinterfragt - ist doch alles halb so wild.
Letztlich bleibt zu hoffen, dass Joyn diesen feinen Exklusivtitel auch
in Zukunft weiter verfolgen und schon bald um eine zweite Staffel
verlängern wird. Ein echtes Juwel im Programm des noch jungen deutschen
Streaming-Anbieters!