Inhalt: Staffel 1 „Love Addicts“
Willkommen im dichten und undurchsichtigen Dating-Dschungel Hamburgs: Weil sich Ben (
Dimitri Abold) schon immer enorm schwer damit tut, längere und ernsthafte Beziehungen mit den Frauen zu führen, die er so ins Bett bekommt, sucht sich der desillusionierte Mittzwanziger professionelle Hilfe. In der Therapiegruppe von Anja (
Annette Frier) will er unter anderem mehr über sich selbst lernen - und bekommt von ihr direkt mal eine ausgewachsene Sexsucht diagnostiziert.
Doch auch die übrigen Mitglieder der Selbsthilfegruppe haben ihr Päckchen zu tragen. Da hätten beispielsweis Zoé (
Malaya Stern Takeda), die ähnlich wie Ben Probleme mit Gefühlen hat und das emotionale Loch in sich selbst nur zu gern mit schnellem Gelegenheitssex füllt. Dennis (
Anselm Bresgott) wiederum führt eine toxische Beziehung und findet keinen Weg, um sich von seiner besitzergreifenden Freundin zu trennen. Komplettiert wird das Therapiequartett von Nele (
Magdalena Laubisch), die sich viel zu oft zu den falschen Kerlen hingezogen fühlt.
Ganz schön harter Tobak, den Anja da beackern muss...
© Amazon Studios
Kritik „Love Addicts“
Ein deutsches „
Sex Education“ mit hippem Hamburg-Bezug. Kann das gutgehen? Keine Ahnung, im Fall von „
Love Addicts“ aber schon mal nicht. Von der ersten Szene an ist klar, wo die Reise hingeht. Statt tiefgründige Charaktere mit Ecken, Kanten und Charme zu entwickeln, setzt die deutsche Prime Video-Produktion auf vier deutsche Hipster-Stereotypen ohne echte Persönlichkeit. Ob die Kids Probleme haben? Ebenfalls keine Ahnung. Ist mir aber auch egal.
Das könnte natürlich irgendwie funktionieren - aber dann musst du auch gute Drehbücher schreiben. Schon ein Blick auf die asoziale Ich-mach-was-mit-Medien-Zoe und ihre widerlich überzogene Art, die so ziemlich alles verkörpert, was in der Welt so falsch läuft, reicht da aus, um zu erkennen, dass „Love Addicts“ die völlig falsche Richtung einschlägt.
Thema Prüderie: Wo das britische Netflix-Vorbild regelmäßig mit freizügigen, herrlich schrägen Sexmomenten überrascht und aneckt, traut sich „Love Addicts“ nicht mal kurz, nackte Haut zu zeigen. Mehr noch: Während die Aktszenen lächerlich verpixelt zensiert sind (für alle Hentai-Lover), wird das titelgebende Thema grundsätzlich eher albern und platt beackert.
Lohnt sich nicht, weil...
... die Dramedy zwar ihre Momente hat, insgesamt aber arg an ihren nervigen Hipster-Charakteren und unrealistischen Entscheidungen zu knabbern hat. Einzig
Annette Frier als trockenhumorige Therapeutin kann die eine oder andere Szene noch retten, kommt auf Länge aber viel zu kurz.
© Amazon Studios
Originaltitel Love Addicts
| Schlagwort Sexsüchtig
| Genre Komödie / Romantik
| Produktion DEU seit 2022
| Laufzeit 8 Folgen à 30 Minuten
| Showrunner Julia Drache, Tobias Rosen
| Darsteller Dimitri Abold, Magdalena Laubisch, Annette Frier
| FSK 16
| verfügbar bei Prime Video