Cast

Die Handlung von His House

Die Schrecken des Krieges liegen endlich hinter ihnen. Nun warten Bol (Sope Dirisu) und Rial (Wunmi Mosaku) in einer Notunterkunft irgendwo in London darauf, irgendwann mal eine eigene Bleibe beziehen und neu anfangen zu können. Obwohl sich das junge Paar keine wirklich guten Chancen ausrechnet und bereits damit abgeschlossen hat, doch zurück in den Südsudan geschickt zu werden, winkt Bol und Rial eines Tages das große Los: Das Paar bekommt ein Haus zugeteilt, ganz für sich allein.

Während die beiden ihr Glück noch immer nicht ganz fassen können, werden die beiden Kriegsflüchtlinge noch am selben Tag in ihre neue Heimat gebracht. Weder die heruntergekommene Umgebung, die zugemüllte Einfahrt noch das verfallene Haus können Bols und Rials Glück schmälern - endlich angekommen, endlich sicher? Bereits in der ersten Nacht nimmt das Paar seltsame Geräusche aus den löchrigen Wänden wahr, schemenhafte Bewegungen im Dunkeln werden bald zur greifbaren Gefahr. Die abergläubische Rial ist sich sofort sicher: Ein Hexenmeister ist den beiden auf ihrer Flucht gefolgt - und ihr Haus ist jetzt sein Haus...


Kritik zu His House

Pünktlich zu Halloween liefert uns Netflix das mit Abstand intensivste Genrekabinettstück der aktuellen Kürbissaison ins Wohnzimmer. Warum „His House“ einer der stärksten Horrorfilme des Jahres ist? Weil Regisseur Remi Weekes bei diesem Monstrum von einem Indie rein gar nichts auf Genregrenzen gibt, in den gruseligsten Szenen alles aus dem schmalen Budget herauskratzt und sich fern des Horrors auf die unheimlich aktuelle, schrecklich emotionale und tragisch nahbare Geschichte eines geflüchteten Paares konzentriert, das nach dem Schrecken des Krieges nun in einer neuen Form der Hölle gelandet ist.

Wie Weekes die Flüchtlingsthematik mit lupenreinem, allerfeinstem und audiovisuell zutiefst schockierendem Haunted House-Horror mixt, ist einfach ganz große Klasse. Keine unnötigen Jumpscares, keine Klischees, die schon zigmal durchgekaut und ausgespuckt wurden, keine Story vom Reißbrett. Stattdessen ist „His House“ meistens eher Drama denn Horrorfilm, lässt sich viel Zeit und Raum, um die emotionale Bande zwischen den beiden Hauptfiguren und seinem Publikum zu knüpfen, und schafft es dabei sogar, offenen Rassismus respektvoll, vorsichtig und alles andere als plump zu bebildern. Der Blutdurst des Hauses ist eben nicht die einzige Gefahr, die in den schäbigen Ecken des Londoner Vorortes auf Bol und Rial warten - ein sagenhafter Geniestreich!