Willkommen in Harlem, einem modernen New Yorker Viertel, in dem die afroamerikanische Kultur das Stadt- und Gesellschaftsbild prägt. Inmitten des täglichen Trubels versuchen vier Freundinnen, die steil auf die 40 zugehen, endlich ihr Leben in den Griff zu kriegen. Denn entgegen sämtlicher Vorstellungen stehen sie noch nicht mit beiden Beinen fest im Leben, haben noch keinen sicheren Job, keine feste Beziehung und sind auch sonst nicht gerade auf der Überholspur.
Camille hat gerade erfolgreich ihr Studium der Anthropologie beendet und versucht nun an der Columbia ihr Glück als Professorin. Dabei läuft das erste Stelldichein mit ihrer Vorgesetzten nicht gerade nach Plan. Doch wie heißt es so schön? Pech im Beruf, Glück in der Liebe? Auch das trifft bei Camille leider nicht zu. Obwohl sie dank ihres Studiums das Wissen über die Verhaltensweisen bei der Paarung und Partnersuche sämtlicher Kulturen besitzt, tretet sie in ihrem eigenen Liebesleben von einem Fettnäpfchen in das andere.
Die queere Tye ist da schon etwas weiter, immerhin ist sie als Programmiererin von Dating-Apps tätig, dafür hält sie aber potenzielle Partner*innen auf Abstand, um nicht irgendwann verletzt zu werden. Die hoffnungslose Romantikerin in der Vierer-Clique ist definitiv Quinn. Ihre naive Ader wirkt sich sogar auf ihren Job als Mode-Designerin aus, bei dem sie mit ihrem Trustfund-Label versucht, der Welt etwas zurückzugeben. Nur leider scheint das nicht so erfolgreich zu sein, immerhin steht ihr kleines Unternehmen kurz vor dem Ruin.
Und die Letzte im Bunde ist Angie. Sie ist eine angehende Sängerin und Schauspielerin, die zwar ein selbstbewusstes Auftreten mitbringt, jedoch bislang keinen richtig lukrativen Auftrag ergattern konnte. Aus diesem Grund lebt sie auch mit Quinn zusammen, bei der sie vorerst mietfrei wohnen kann.
Zum Glück können die vier Damen immer aufeinander zählen, sodass die stetigen Hürden des Lebens mit Links gemeistert werden können.
© Amazon Studios
Komödiantische Geschichten über die Strapazen des Lebens aus der Sicht einer Clique gibt es in unserer Serienlandschaft en masse. Die wohl bekanntesten Beispiele sind „
Friends“, „
Sex and the City“ sowie die neueren Sitcoms „
Big Bang Theory“ und „
How I Met Your Mother“. Die afroamerikanische Drehbuchautorin
Tracy Oliver möchte ebenfalls in dieser Liga mitwirken und schickt dafür ihre neue Serie „
Harlem“ ins Rennen.
Tracy Oliver hat schon mit dem Skript zu „
Girls Trip“ eine kleine Meisterleistung zu Papier gebracht, so wundert es nicht, dass auch „Harlem“ durchweg amüsant ist. Vor allem bei der Wahl der Schauspielerinnen hat sich Oliver größte Mühe gegeben. So wollte sie beispielsweise die Figur der Tye auch unbedingt mit einer Schauspielerin aus der LGBTQ+-Szene besetzen, die sie letztlich in
Jerrie Johnson gefunden hat. Und auch bei der Wahl der anderen Schauspielerinnen
Meagan Good,
Shoniqua Shandai und
Grace Byers legte sie einen unnachahmlichen Perfektionismus an den Tag.
Doch es hat sich ausgezahlt. Die Serie ist humorvoll, authentisch und zeigt die Querelen des Lebens aus einer anderen Perspektive, bei der die Freundschaft der vier Frauen in keinem Moment zu zerbrechen droht, weil die eine über die andere lästert oder mit dem Freund der anderen geschlafen hat.
Lohnt sich, weil...
...
„Harlem“ eine kleine authentische Rarität ist, in der viel Zeit, Liebe zum Detail und Herzblut steckt.
© Amazon Studios
Originaltitel Harlem |
Schlagwort Frauenclique |
Genre Komödie |
Produktion USA 2021 |
Laufzeit 10 Folgen à 30 Minuten |
Idee Tracy Oliver |
Darsteller Meagan Good, Shoniqua Shandai, Grace Byers |
FSK 18 |
verfügbar bei Amazon Prime Video