Für den namenlosen Protagonisten sollte es ein perfekter Neuanfang im australischen Outback werden. Verdammt! Er hatte sogar einen lukrativen Job in Aussicht, als er voller Vorfreude in dem Wüstenkaff Greenview aus dem Zug steigt und in die Karre seines Chauffeurs steigt.
Doch dann kommt alles anders. Mitten im Nirgendwo – weit entfernt von der nächsten Werkstatt oder überhaupt einer Menschenseele – versagt auf einmal der Motor. Doch als die beiden Männer ein Stückchen die Straße entlang gehen, entdecken sie einen riesigen Klumpen Gold – so riesig, dass sie ihn mit ihren spärlichen Mitteln gar nicht bergen können.
Also begibt sich der Fahrer auf den Weg zurück in die Stadt, um das nötige Werkzeug zu beschaffen, während unser namenloser Glücksritter mit ein wenig Proviant und nur einer Flasche Wasser vor Ort verweilt und den Fund bewacht. Doch die Aufgabe wird zusehends herausfordernder mit der sengenden Hitze, dem zuneige gehenden Wasser und der elendigen Wartezeit. Als dann auch noch eine mysteriöse Frau erscheint, wird die Lage kritisch.
© LEONINE Studios
Wenn man als Teenager eine Rolle ergattern konnte, die einem danach noch ewig anhaftet, ist es schwierig, das dadurch erlangte Image loszuwerden. „
Harry Potter“-Star
Daniel Radcliffe hat dies mit sehr exzentrischen Rollen („
Horns“, „
Swiss Army Man“, „
Guns Akimbo“) geschafft.
Robert Pattinson und
Kirsten Stewart haben ihren Ruf als glitzernder Vampir und dessen schmachtende Freundin dank diverser Arthouse-Filme („
Der Leuchtturm“ / „
Jean Seberg – Against all Enemies“) ebenfalls korrigiert.
An selbigem Resultat arbeitet derzeit auch der „
High School Musical“-Schönling
Zac Efron. Schon mit seiner Darbietung als psychopathischer Serienkiller Ted Bundy in „
Extremely Wicked, Shockingly Evil and Vile“ hat er seinen langjährigen Fans und dem Rest der Welt verdeutlicht, dass weitaus mehr in ihm steckt.
Und genau das zeigt Efron in seinem aktuellen Beitrag „
Gold – Im Rausch der Gier“, der ab dieser Woche im Stream von WOW zu sehen ist. Denn wenn ein Film erzählerisch absichtlich so ruhig dahinplätschert, dann braucht es einen starken Schauspieler, der die Zuschauer bei Laune hält.
„Gold – Im Rausch der Gier“ ist übrigens auf den Mist des Australiers
Anthony Hayes gewachsen, der zuletzt 2017 in „
Cargo“, einem ganz ähnlichen Film, zu sehen war. Hayes hat quasi unisono das Projekt aus dem Boden gestampft und nicht nur die Regie sowie die Produktion übernommen, sondern zusammen mit ein wenig Hilfe von
Polly Smyth auch das Drehbuch geschrieben und sich zudem eine Rolle im Film zugeschrieben.
Bei seiner Inszenierung, die vom unaufgeregten erzählerischen Stil stark an „
The Road“ erinnert, hat sich Hayes an einem typischen stilistischen Mittel bedient: Die Protagonisten in „Gold – Im Rausch der Gier“ haben zwar Namen, werden letztlich aber nur als Mann 1, Mann 2 und Fremde bezeichnet, womit Hayes verdeutlicht, dass es nicht nur ein Schicksal dieser einen Person ist, sondern sich auf jeden Menschen beziehen könnte.
Lohnt sich, weil...
... der Film wie die australische Version von „The Road“ wirkt. Inhaltlich ist der Film ziemlich unspektakulär, dafür haut Efron uns mit seiner brillanten Performance aus den Latschen.
© LEONINE Studios
Originaltitel Gold |
Schlagwort Outback |
Genre Thriller / Abenteuer |
Produktion AUS 2022 |
Laufzeit 99 Minuten |
Regie Anthony Hayes |
Darsteller Zac Efron, Susie Porter, Anthony Hayes |
FSK 16 |
verfügbar bei WOW