Wir schreiben das Jahr 1884 in England und Enola Holmes erwacht am Morgen ihres 16. Geburtstags, nur um festzustellen, dass ihre Mutter verschwunden ist. Zurückgelassen hat sie lediglich eine merkwürdige Auswahl an Geschenken, dafür jedoch keinen Hinweis über ihren Verbleib oder den Grund ihres Verschwindens. Enola hatte eine wilde Kindheit bei ihrer Mutter, die nur von wenig Zwängen oder Regeln bestimmt war. Dieses Leben sollte sich für Enola jedoch nun grundlegend ändern, denn ihre beiden älteren Brüder Sherlock und Mycroft, wollen aus ihr eine anständige junge Dame machen und schicken sie dazu auf ein Mädcheninternat.
Enola verfolgt jedoch ganz eigene Ziele und macht sich schon bald aus dem Staub. Sie macht sich auf den Weg nach London, um dort nach ihrer Mutter zu suchen, doch noch auf ihrer Reise wird sie in ein anderes spannendes Mysterium verwickelt. Enola beweist sich im Fall eines entlaufenen Lords bald schon als genauso gewiefte Spürnase, wie ihr berühmter Bruder. So ist sie plötzlich einer Verschwörung auf der Spur, die den Lauf der Zeit zurückzudrehen droht.
© Legendary / Netflix
Sein Schöpfer
Sir Arthur Conan Doyle ist zwar schon fast 100 Jahre tot, doch der Meisterdetektiv Sherlock Holmes hat noch immer Bestand. Woran die Filmindustrie nicht ganz unschuldig ist, die eine Adaption nach der anderen produziert. Allein im Programm des Streaming-Dienstes Netflix befinden sich mit
Robert Downey Jrs. Version „
Sherlock Holmes: Spiel im Schatten“, der Detektiv-Farce von
Etan Cohen namens „
Holmes & Watson“ und den Nonplusultra „
Sherlock“, der aber nur noch bis Ende der Woche auf dem Portal verfügbar ist, bereits etliche Werke zu dieser außergewöhnlichen Spürnase.
Da müsste man eigentlich meinen, dass Netflix erst einmal ausgesorgt hat, doch da haben wir uns getäuscht. Ende September präsentierte uns der Streaming-Riese nämlich „
Enola Holmes“. Hier ist es nicht etwa der Meisterdetektiv persönlich, der Spuren verfolgt und Schlussfolgerungen zieht, sondern seine kleine Schwester Enola, die ihrem Bruder mit ihrem Gespür in nichts nachsteht. Gespielt wird diese junge Dame von keiner Geringerem als „
Stranger Things“-Star
Millie Bobby Brown. Sie allein ist eigentlich schon mehr als ausreichend, um den Film zu tragen, dennoch hat sich Netflix nicht lumpen lassen und hat ihr zusätzlich
Sam Claflin und
Henry Cavill als ihre beiden älteren Brüder Mycroft und Sherlock sowie
Louis Partridge als Tewkesbury an ihre Seite gestellt.
Ebenfalls erwähnenswert ist der wenn auch sehr kurze Auftritt von Helena Bonham Carter. Die Schauspielerin, die wir aus den verschiedensten Tim Burton-Filmen und als Bellatrix Lestrange aus den letzten vier „
Harry Potter“-Teilen kennen, spielt in „Enola Holmes“ die Mutter von Enola, die sich mit dem 16. Lebensjahr ihrer Tochter unerwartet aus dem Staub macht und erst der Grund für Enolas Abenteuer ist. Apropos „Harry Potter“, scheinbar hat sich eine ganze Riege an ehemaligen Hogwarts-Veteranen für
Harry Bradbeers Inszenierung eingefunden. So sehen wir unter anderem
Fiona Shaw (bekannt als Petunia Dursley) und
Frances de la Tour (bekannt als Madame Maxime) wieder.
Lohnt sich, weil...
... in „Enola Holmes“ einfach für jede Sorte Zuschauer, sei es nun Action, kecke Sprüche oder feinster Krimi-Stoff, etwas dabei ist. Da lässt sich selbst die Feminismus-Keule, die nur zu gern äußerst brachial gebraucht wird, gut ertragen.
© Legendary / Netflix
Originaltitel Enola Holmes
| Schlagwort Sherlocks Schwester
| Genre Krimi / Abenteuer
| Produktion GB 2020
| Laufzeit 123 Minuten
| Regie Harry Bradbeer
| Darsteller Millie Bobby Brown, Helena Bonham Carter, Henry Cavill
| FSK 12
| verfügbar bei Netflix