Willkommen in den zauberhaften, saftig grünen Bergen Kolumbiens. Dort hat es sich vor etlichen Jahrhunderten die Familie Madrigal in einem gleichwohl kunterbunten wie magischen Haus bequem gemacht und kümmert sich seit jeher um die Belange der Dorfbewohner. Familie Madrigal oder besser gesagt das Haus, in der die Großfamilie wohnt, ist nämlich etwas ganz Besonderes.
Jedem darin lebenden Familienmitglied wurde eine besondere Gabe vermacht. So kann Julieta mit ihren Mahlzeiten Menschen heilen, Luise ist unglaublich stark, Isabela kann Blumen wachsen lassen und Dolores kann richtig gut hören. Nur eine tanz hier etwas aus der Reihe – die schüchterne Mirabel wurde als Einzige in der Familie nicht mit magischen Kräften gesegnet.
Doch egal wie sehr sich die junge Dame bemüht, die Gunst ihrer schweigsamen Großmutter zu erlangen, wird sie immer wieder von ihr ignoriert. Bis Mirabel eine schreckliche Entdeckung macht: Das magische Haus bekommt Risse!
© Disney
Disney hat wieder einmal zugeschlagen und passend zum tristen Winterwetter ein kunterbuntes und fröhliches Animationsspektakel auf die Leinwand und nun auch ins hauseigene Abo-Programm gezaubert. Die Rede ist natürlich von dem Animationsfilm „
Encanto“, den unter anderem
Byron Howard und
Jared Bush auf den Weg gebracht haben. Die Bekanntheit der beiden dürfte sich bei vielen von uns in Grenzen halten, dabei steuerte Bush das Drehbuch zu „Vaiana“ bei, während Howard früher als Trickzeichner an mehreren Disney-Perlen wie „
Rapunzel – Neu verföhnt“ und „
Zoomania“ beteiligt war.
„Encanto“ erzählt eine magische Geschichte mit kolumbianischem Setting und verfolgt dabei das typische Disney-Schema, das bereits bei den letzten Filmen „
Raya und der letzte Drache“ und „
Die Eiskönigin – völlig unverfroren“ funktioniert hat: Eine tapfere Protagonistin zieht los, um ihre magische Welt vor dem Untergang zu bewahren. Dabei setzten die Verantwortlichen wieder auf ausreichend Diversität und haben dieses Mal nicht nur eine ganze Familie kolumbianischen Ursprungs porträtiert, sondern unsere Protagonistin Mirabel, die im Original von Stephanie Beatriz gesprochen wird, ist sogar Disneys erste animierte Hauptfigur mit Brille.
Was natürlich bei animierten Filmen aus dem Maushaus nicht fehlen darf, sind die eingängigen Songs, welche sich in „Encanto“ regelrecht anhäufen. Urheber dieser Ohrwürmer ist (wie soll es auch anders sein?)
Lin Manuel Miranda, der zuletzt „
Vaiana“ mit schmatzigen Liedern versorgt hat. Doch so talentiert Miranda auch sein mag, in „Encanto“ ist der musikalische Anteil einfach zu übertrieben.
Lohnt sich, weil …
… in dem Werk sehr viel Liebe zum Detail steckt. Einzig allein der gewaltige Anteil an Liedern (so begnadet Lin Manuel Miranda auch sein mag) ist zuweilen strapazierend für die Nerven.
© Disney
Originaltitel Encanto |
Schlagwort Magisches Kolumbien |
Genre Animation |
Produktion USA, COL 2021 |
Laufzeit 102 Minuten |
Regie Byron Howard, Jared Bush, Charise Castro Smith |
Sprecher Stephanie Beatriz, John Leguizamo, Jessica Darrow |
FSK 0 |
verfügbar bei Disney+