Dark (2017)

Kritik zu Dark

Die erfolgreichste deutsche, gar international gesehen beliebteste Netflix-Serie aller Zeiten nähert sich fliehenden Schrittes ihrem Ende entgegen. Eine dritte und letzte Staffel soll die losen Enden, die zwei Staffeln lang sorgfältig ausgelegt wurden, miteinander verknüpfen und die mireißende Geschichte von Baran bo Odar und Jantje Friese („Who Am I“) stilvoll abrunden. Ein letztes Mal entführt uns „Dark“ in die Untiefen der Verständnislosigkeit, wirbelt uns eines Alligatoren nicht ganz unähnlich durch den Fluss (der Zeit) und entlässt uns letzten Endes mit einem nahezu perfekten Abschluss.

So wird das gemacht, „Game of Thrones“! Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft: Selten hat eine Serie so viele Zeitebenen gleichzeitig beackert, ohne jemals den Faden zu verlieren. Wo Geschichten meist schon daran scheitern, nur zwei Linien angemessen zu verknüpfen und die Auswirkungen bestimmter Handlungen realistisch abzubilden, bringt „Dark“ seit jeher gleich drei Ebenen auf Reihe. Schlichtweg grandios und stilistisch durch und durch überwältigend.

Viel wollen wir zur Story an dieser Stelle auch gar nicht verraten, erlebt die Brillanz der deutschen Ausnahmeproduktion am besten direkt selbst. Allein die Grundhaltung, trotz überragenden Erfolges nicht auf die Geldbeutel der Zuschauer drücken zu wollen und die Geschichte nur unnötig in die Länge zu ziehen, ist schon aller Ehren wert. Heutzutage wird die Kuh stets gemolken, bis sie keine Milch mehr gibt - „Dark“ trägt die eigene Geschichte trotzdem bereits nach drei Staffeln zu Grabe.