Es ist definitiv nicht sein erstes Rodeo: Als der 15-jährige Cole (
Caleb McLaughlin) aufgrund einiger Vorfälle von seiner Schule in Detroit verwiesen wird, soll er den Sommer bei seinem Vater in North Philadelphia verbringen. Doch Cole kennt Harp (
Idris Elba) eigentlich kaum, seine Eltern leben schon lange getrennt. Wie Cole ist auch Harp kein Kind von Traurigkeit, blickt auf eine Vergangenheit voller krimineller Delikte zurück, hat in seiner neuen Heimat nun jedoch Trost in der Pflege von verletzten Pferden gefunden. Als Großstadtcowboy arbeitet er in den Fletcher Street Stables, einer urbanen, afroamerikanischen Gemeinschaft, die als sicherer Hafen für die Nachbarschaft seit mehr als 100 Jahren Bestand hat.
Während er noch zwischen dem wachsenden Respekt für die neue Gemeinschaft seines Vaters und der neuen, alten Freundschaft mit seinem problematischen Cousin Smush (
Jharrel Jerome) hin- und hergerissen ist, beginnt Cole langsam aber sicher, sein Leben neu zu ordnen. Als die Ställe von der nahenden Gentrifizierung bedroht werden, setzt der 15-Jährige endlich neue Prioritäten...
© Aaron Ricketts / Netflix
Vater-Sohn-Drama mit realem Bezug: Mit „
Concrete Cowboy“ serviert uns Regieneuling
Ricky Staub die Adaption des
Greg Neri-Romans „Ghetto Cowboy“ als Mix aus intensivem Coming-of-Age- und kritischem Gesellschaftsdrama exklusiv bei Netflix. Dass die Story dabei so emotional, nahbar und zwischenmenschlich hochaktuell daherkommt, liegt in der Natur der Sache - und an Newcomer Staub.
Vor gut sieben Jahren war der talentierte Regisseur und Drehbuchautor erstmals mit der urban realen Legende der Fletcher Street Stables in Kontakt gekommen. Fasziniert von der Geschichte dieser einzigartigen Gemeinschaft, die seit über 100 Jahren existiert und all jenen Zuflucht bietet, die nach Schutz, Familie und Zusammenhalt suchen, begann Ricky Staub zu graben - und stieß eines Tages auf Greg Neris Roman. Ich habe das Buch gekauft, gelesen, markiert und gedacht:
„'Verdammt, das Ding wäre perfekt, um irgendwann mal einen tollen Film abzugeben, so der Regisseur.“ Gesagt, getan.
Seine Adaption ist nun also seine ganz eigene Vision von dem, was die Fletcher-Street-Gemeinde wirklich ausmacht. Der Film sollte eben nicht den fremden Blick von außen widerspiegeln, sondern dieser einzigartigen Gemeinschaft selbst eine Stimme verleihen. Passend dazu hat Staub auch seinen Cast enorm charakterstark besetzt. Vor allem die Dynamik zwischen
Idris Elba und „
Stranger Things“-Entdeckung
Caleb McLaughlin sorgt in „Concrete Cowboy“ immer wieder für großartige Momente, spannende Reibungspunkte und emotionale Sogwirkung, die uns Zuschauer wie gebannt in die Welt dieser faszinierenden Subkultur eintauchen lässt. Ein Netflix-Geheimtipp, der eigentlich keiner sein sollte.
© Aaron Ricketts / Netflix
Originaltitel Concrete Cowboy
| Schlagwort Moderner Western
| Genre Drama
| Produktion USA 2020
| Laufzeit 111 Minuten
| Regie Ricky Staub
| Darsteller Idris Elba, Caleb McLaughlin, Method Man
| FSK 16
| verfügbar bei Netflix