Karma und so.
Jeden Morgen wacht Roy Pulver (
Frank Grillo) in seinem Bett auf, von der Sonne wachgeküsst, ein attraktives One-Night-Stand im Arm -
und mit einem Killer über ihm. Wenn er es mal wieder schafft, den hinterhältigen Messerangreifer abzuwehren und zu eliminieren, wartet schon ein Hubschrauber in Höhe seines Appartements darauf, ihn per Maschinengewehrsalve aus dem Leben zu kicken. Natürlich hat Roy seine Situation längst verstanden: Er ist in einer Zeitschleife gefangen. Doch egal was er auch tut, hat Roy einen der zahlreichen Assassinen erledigt, steht schon eine Schwertmeisterin bereit, ihn hinterrücks zu enthaupten - oder aber ein Redneck-Squad, das ihn harpuniert und bis zum bitteren Ende durch die Straßen schleift. Stirbt er, wacht er wieder in seinem Bett auf -
und das tödliche Spiel fängt von vorne an.
Doch so langsam hat Roy keine Lust mehr, den Sandsack zu spielen. Gibt es vielleicht doch einen Weg, wie er der Schleife entkommen kann? Die Antwort darauf scheint ausgerechnet Roys Ex Jemma (
Naomi Watts) zu kennen. Jemma ist Wissenschaftlerin und arbeitet seit einiger Zeit an einem Geheimprojekt für den militärischen Großindustriellen Colonel Clive Ventor (
Mel Gibson)...
© Leonine Studios
Zeitschleifen,
Frank Grillo und das Ende der Welt: „
Boss Level“ ist die Kunst der Zerstörung in Reinform. Nachdem sich Regisseur
Joe Carnahan nach seinem überbordenden Erstling „
Smokin' Aces“ jahrelang zurückgehalten hatte, ist Frank Grillos ganz private Mördertour jetzt wieder das pure Chaos.
Köpfe werden martialisch abgetrennt, Gliedmaßen durch die Luft geschleudert, Körper salvenartig durchlöchert und in einem Feuerball zum Bersten gebracht - wer mit expliziter Gewalt im Film ein Problem hat, sollte hier definitiv keinen Blick riskieren! Stets mit einem Augenzwinkern versehen ist „Boss Level“ dabei eine Hommage an die Action- und Videospielwelt der 80er: Während Frank Grillo trotz Beast-Modus die Szenerie immer mit seinem Lausbubenlächeln auflockert, lebt der Film vor allem von seinen zahlreichen Anspielungen. Auch modernere Hits wie „
96 Hours“ und „
Avengers“ finden immer mal wieder Erwähnung, wenn Roy Pulver (lässigster Name überhaupt) ungemein schießwütig zitiert.
Trotzdem hat die brutale Action-Comedy auch das Herz am rechten Fleck. Speziell die Vater-Sohn-Beziehung zwischen Roy und dem kleinen Joe verleiht „Boss Level“ im zweiten Drittel emotionale Tiefe, mit der wohl niemand gerechnet hätte, die aber wahnsinnig gut funktioniert. Sicherlich mit ein Grund dafür: Rio Grillo, Frank Grillos Sohn, mimt den charismatischen Videospielfan.
Generell hat „Boss Level“ das Cameo-Game hier mal komplett durchgespielt. Während
Michelle Yeoh etwa als Schwertmeisterin in Aktion tritt, die Roy gefühlt irgendwo zwischen Tod 3467 und 4291 ihre Kunst lehrt, steuert
Ken Jeong als Koch und Barbesitzer sein unverkennbares Comic Relief bei.
© Leonine Studios
Originaltitel Boss Level
| Schlagwort Bonusleben
| Genre Action / Komödie
| Produktion / Label USA 2020 / Leonine Studios
| Laufzeit 94 Minuten
| Regie Joe Carnahan
| Darsteller Frank Grillo, Mel Gibson, Naomi Watts
| FSK 16
| verfügbar bei Amazon Prime Video