Einfach unvorstellbar! Ohne jeglichen Grund geraten die Menschen in Panik und versuchen sich das Leben zu nehmen. Bislang grassierte dieses Phänomen nur in Rumänien, doch nun hat es auch die USA erreicht, was die hochschwangere Malorie wie einen Schlag trifft. Schließlich verliert sie dabei nicht nur ihre Schwester Jessica, sondern kann der Katastrophe nur selbst knapp entgehen.
Für Jahre findet sie Zuflucht in einem verbarrikadierten Haus, wo sich andere Menschen mit ihr verschanzt haben. Doch während draußen diese unsichtbaren Killer lauern, macht sich mit der Zeit Skepsis unter den Bewohnern breit. Wem kann man noch trauen? Wer mutiert in der nächsten Sekunde zum Selbstmörder und reißt andere mit in den Tod?
Malorie, die mittlerweile einen gesunden Jungen und ein gesundes Mädchen zur Welt gebracht hat, fühlt sich zusehends unsicher in den Reihen dieser Menschen. Aber es gibt einen Ausweg. Außerhalb des Hauses soll es einen sicheren Zufluchtsort geben, doch den muss sie erst mal erreichen. Immerhin weiß sie, dass die Viecher ihre grausige Magie nur wirken können, wenn man sie sieht. Also wird sich kurzerhand eine Augenbinde umgebunden und eine riskante Bootstour unternommen.
© Netflix
Das musste ja passieren. Kaum versetzt uns Filmemacher und Schauspieler
John Krasinski mit „
A Quiet Place“ in Angst und Schrecken, indem er die Bedrohung auf eine Sinneswahrnehmung fokussiert, stürzt sich ganz Hollywood auf dieses erfolgreiche Phänomen. Zumindest könnte man genau das denken, wenn man plötzlich auch noch „
Don’t Breathe“ vorgesetzt bekommt, in dem
Stephen Lang sich auf sein Gehör verlassen muss, weil ihm die Sehkraft fehlt.
An dieser Stelle könnte man eigentlich einen Schlussstrich ziehen, wäre da nicht der Streaming-Dienst Netflix, der seine ganz eigene Idee dazu beitragen will: Der von Susanne Bier inszenierte Film „
Bird Box – Schließe deine Augen“ fühlt sich nämlich streng genommen wie eine Liaison zwischen diesen beiden Kassenschlagern an. Die Protagonisten müssen sich auf ihr Gehör verlassen, denn wenn sie ihre Augen öffnen, laufen sie Gefahr, plötzlichen Suizid zu begehen.
Da fällt mir ein: „Bird Box – Schließe deine Augen“ hat auch irgendwie etwas von „
The Happening“, dem 2008er Horrorthriller von
M. Night Shyamalan, in dem ebenfalls eine „unsichtbare“ Macht dafür sorgt, dass die Menschen Suizid begehen. Mit dem kleinen Unterschied, dass in dem Netflix-Werk alles viel zügiger und spannender vonstattengeht und wir mit
Sandra Bullock eine wahre Naturgewalt in Sachen Schauspielkunst vorgesetzt bekommen, die dank Biers Inszenierung zu neuer Höchstform aufläuft.
Lohnt sich, weil...
... „Bird Box - Schließe deine Augen“ in den knackigen 124 Minuten niemals Langeweile aufkommen lässt, auch wenn die ein oder andere Skriptidee manchmal nicht ganz ausgereift ist. Dazu noch eine explosive Sandra Bullock. Hier dürfen wir ausnahmsweise einen Blick riskieren.
© Netflix / Saeed Adyani
Originaltitel Bird Box |
Schlagwort Augen zu und durch |
Genre Sci-Fi / Mystery |
Produktion USA 2018 |
Laufzeit 124 Minuten |
Regie Susanne Bier |
Darsteller Sandra Bullock, John Malkovich, Trevante Rhodes |
FSK 16 |
verfügbar bei Netflix