Joaquin Phoenix
SchauspielerKünstler, Visionär, Legende: Wenn es nur einen einzigen Schauspieler in den heiligen Hallen Hollywoods gäbe, dessen Oscar-Würdigung seit Jahren mehr als überfällig ist, dann Mr. Joaquin Phoenix. Seit Jahren gilt der talentierte Schauspieler als ausgesprochen überlegt bei der eigenen Rollenwahl, erst sein Engagement beim „Joker“-Film von „Hangover“-Regisseur Todd Philipps durchbrach diesen Rhythmus in gewisser Weise - der erste Mainstream-Titel seit vielen Jahren und vielleicht ja sogar sein verdienter Griff nach den Sternen der Academy.
Schon früh machte sich Joaquin Phoenix einen gern gesehenen Namen bei seinen Fans, als er neben bzw. gegenüber von Russell Crowe in „Gladiator“ auf den Plan trat und die Rolle des machthungrigen, egozentrischen Kaisers Commodus quasi aufsaugte. Damals hatten viele Kritiker und Experten sofort vermutet, Phoenix würde mit einem der begehrten Oscar-Goldjungen den Saal verlassen. Doch bis heute hat ihm die Academy selbigen Kindheitstraum verwehrt, wirklich akzeptiert hat man den meist recht unkonventionell agierenden US-Amerikaner nämlich in all den Jahren nicht.
Trotz zahlreicher denkwürdiger Auftritte und insgesamt dreier Oscar-Nominierungen in den vergangenen knapp 30 Jahren blieb jener begehrte Trophäenplatz im Hause Phoenix bis heute leider leer. Spätestens mit seiner Darbietung als Folk-Legende Johnny Cash in „Walk the Line“ hätte er diesen jedoch mehr als verdient gehabt, auch sein leidenschaftlicher Auftritt in Spike Jonzes skurriler Sci-Fi-Romanze „Her“ war schlicht und ergreifend phänomenal. Trotzdem wartet der nach wie vor begehrte Darsteller weiter auf seinen ganz großen Erfolg. Neben etlichen Indie-Titeln („A Beautiful Day“), eher künstlerisch angelegten Rollen („Irrational Man“) und einem mehr als fragwürdigen Selbstfindungstrip („I’m Still Here“) folgte dann schließlich sein ganz persönlicher „Joker“. Ein Wendepunkt des Erfolgs?