Megan Fox
Schauspieler, ModelMan kann von ihr halten, was man will. Fakt ist aber, dass Megan Fox vor allem die testosterongesteuerte Männerwelt seit gut 20 Jahren fest im Griff hat und ganz genau weiß, welche Knöpfe sie drücken muss, um erfolgreich zu bleiben. Maximal ikonisch ist da ihre Debütszene in Michael Bays „Transformers“ aus dem Jahr 2007, in der sie als Sam Witwickys Freundin Mikaela knapp bekleidet ihren Motor kontrolliert. Selbst wenn ihr den Film bisher nicht gesehen habt – was stimmt nicht mit euch? – wisst ihr jetzt ganz genau, von welcher Szene ich spreche. „Transformers“ war zwar ihr großer Durchbruch in Hollywood, doch auch schon vorher geizte sie nur selten mit ihren Reizen. So war sie ohne Credit beispielsweise schon 2003 in „Bad Boys II“ als junges Bikinihäschen zu sehen, ähnlich ikonisch wie ihr „Transformers“-Auftritt war dann auch ihr Part 2004 als Bertas Enkelin Prudence in „Two and a Half Men“.
Ab „Transformers“ ging's für Megan Fox erstmal weiter steil bergauf. Während sie über die Jahre gern auch mal in Romcoms wie „New York für Anfänger“, „Friends with Kids“ oder „Immer Ärger mit 40“ das attraktive Love-Interest mit toxischem, doppeltem Boden mimte, landete Megan Fox in dem Jahr, in dem sie auch für „Transformers – Die Rache“ auf die große Leinwand zurückkehrte, ihre vielleicht beste und am meisten unterschätzte Filmrolle.
Megan Fox: Stil vor Talent
Dazu direkt mal eine kleine Storytime: Als Megan Fox die Titelrolle in Diablo Codys „Jennifer's Body – Jungs nach ihrem Geschmack“ bekam, wusste das Studio scheinbar nicht so recht, was es marketingtechnisch mit Codys schräger Horror-Farce anstellen sollte. Social Media gab's damals noch nicht, also mussten die guten alten Poster herhalten, um das Publikum in die Kinos zu locken. Blöd nur, dass der Film ausschließlich damit beworben wurde, dass Megan Fox halbnackt oder im knappen Schulmädchen-Outfit in anregenden Posen abgebildet wurde. Die Folge: Der Film floppte massiv, weil das vor allem männliche Publikum aus den völlig falschen Gründen ins Kino gerannt kam und mit der Doppeldeutigkeit von „Jennifer's Body“ nichts anfangen konnte.
Generell blieben viele der Filmproduktionen, die mit Megan Fox in einer Rolle warben, über die Jahre weit hinter den Erwartungen zurück – nicht zwingend finanziell, sondern bei den Kritikern. Sogenannte Filmexperten verurteilen ihre Filme oft viel zu früh – auch wenn speziell in den letzten Jahren natürlich zahlreiche Gurken mit dabei waren.
Trotzdem hat Megan Fox auch echte Perlen in ihrer Vita. Vor allem immer dann, wenn sie per Cameo sich selbst und ihre öffentliche Präsenz auf die Schippe genommen hat, konnte Fox durchaus Punkte gut machen. Beispiele sind „Der Diktator“ und „Night Teeth“. Auch ihre Arbeit am TMNT-Set als April O'Neil ist definitiv unterschätzt – die Filme sind zwar gefloppt, speziell „Teenage Mutant Ninja Turtles: Out of the Shadows“ war aber deutlich besser, als es die öffentliche Meinung suggeriert. Überragend war auch Megan Fox' Entscheidung, sich 12 Jahre nach ihrem Sitcom-Debüt noch mal an einer Comedy-Serie zu versuchen: Als Zooey Deschanel schwanger ausfiel, wurde ihre Reagan zu einem überragenden Ersatz in „New Girl“. Fanden auch die Fans, weshalb sie den Part länger als geplant spielen durfte.
Heute dreht Megan Fox, wie eben schon kurz erwähnt, leider mehr Murks als Qualitätskino. Hollywood scheint aktuell einfach keine Verwendung für sie zu haben, weshalb sie sich seit 2019 mit kleineren Ausnahmen wie dem unterschätzten Horror-Thriller „Till Death“ vor allem mit B-Movies im Gespräch hält. Ihre Millionen verdient sie ja ohnehin außerhalb der Filmwelt, wobei ihr da auch die Bekanntschaft mit Colson Baker aka Machine Gun Kelly in die Karten gespielt hat. Bei den Dreharbeiten zu seinem Musikvideo zu „Bloody Valentine“ lernten sich die beiden 2020 kennen und lösten damit eine Lawine der popmedialen Ereignisse aus. Mehr Gossip in vier Jahren hat wohl kaum jemand in Hollywood generiert: Erst scheiterte Megan Fox' Ehe, dann dominierte sie zusammen mit mgk wiederholt den roten Teppich mit den ausgefallensten Outfits und war fast wöchentlich in den Schlagzeilen unterwegs. Seither hat sich der Sturm etwas gelegt und die Turteltauben haben ihre Beziehung in die eigenen vier Wände verlegt.
Auch schauspielerisch schien es 2023 durchaus wieder bergauf zu gehen. Nach zwei Filmen, die sie mgk zuliebe drehte („Taurus“, „Good Mourning“) landete Megan Fox eine der Hauptrollen in „The Expendables 4“ an der Seite von Sylvester Stallone, Jason Statham und 50 Cent. Das Problem: „The Expendables 4“ floppte massiv, spielte weltweit nur knapp ein Drittel des Budgets wieder ein und wurde so zum mit Abstand schlechtesten Film der Reihe. Auf Meta-Ebene begeisterte sie 2023 zwar noch mal alle Gamer als das Gesicht und die Synchronsimme von Kitara in „Mortal Kombat 1“, ansonsten sieht's aber erstmal recht düster an der Hollywood-Front aus. Stand jetzt hat sie nur einen Sci-Fi-Thriller in der Pipeline, in dem auch Michele Morrone („365 Days“) mitwirkt. Nuff said.
Die besten Filme mit Megan Fox
- Bad Boys II (2003)
- Transformers (2007)
- New York für Anfänger (2008)
- Whore (2008)
- Transformers – Die Rache (2009)
- Jennifer's Body – Jungs nach ihrem Geschmack (2009)
- Jonah Hex (2010)
- Passion Play (2010)
- Friends with Kids (2011)
- Der Diktator (2012)
- Immer Ärger mit 40 (2012)
- Teenage Mutant Ninja Turtles (2014)
- Teenage Mutant Ninja Turtles: Out of the Shadows (2016)
- Above the Shadows (2019)
- Till Death (2021)
- Night Teeth (2021)
- Taurus (2022)
- Good Mourning (2022)
- The Expendables 4 (2023)
Die besten Serien mit Megan Fox
- Two and a Half Men (bis 2004)
- New Girl (bis 2017)