Sandra Bullock
SchauspielerinMit 60 Film- und Seriencredits seit Ende der 80er zählt Sandra Bullock zu den einflussreichsten und wichtigsten Schauspielerinnen aller Zeiten. Ob's wohl die deutschen Wurzeln sind, die sie so erfolgreich machen? Geboren wurde Sandra Bullock zwar 1964 im US-Staat Virginia, als Tochter der deutschen Opernsängerin Helga Meyer verbrachte sie einen Großteil ihrer Jugend aber in Nürnberg. Hier bekam sie auch das Schauspiel in die Wiege gelegt: Ihre Mutter war am Nürnberger Staatstheater tätig, klein Sandra nahm schon damals am Kinderchor teil und spielte erste kleinere Rollen am Theater. Bis heute hat sich Sandra Bullock ihren fränkischen Akzent behalten, wenn sie vor der Presse mal wieder ihre Deutschkenntnisse zum Besten geben muss – seit 2009 hat die US-Schauspielerin zudem den deutschen Pass.
Erst ihr Umzug nach Los Angeles, die Pforte nach Hollywood, brachte Sandra Bullock dann der Filmwelt näher. Schon 1987 war sie im trashigen „Hangmen“ zu sehen, es folgten Parts in ähnlich miserablen Formaten wie „Youngsters – Die Brooklyn Gang“ oder „Love Speed“.
Sandra Bullocks großer Durchbruch in Hollywood
Alles natürlich wichtige Stationen, die sie gehen musste, um zu dem Star zu werden, der sie heute ist. Ihren großen Durchbruch schaffte Sandra Bullock bereits Mitte der 90er: Erst war sie an der Seite von Sylvester Stallone und Wesley Snipes in „Demolition Man“ zu sehen, dann steuerte sie zusammen mit Keanu Reeves und dem legendären „Speed“ mit voller Kraft auf ihren ersten Megahit zu.
Danach folgte erstmal wieder eine Reihe falscher Karriereentscheidungen, die zwar 1996 vom starken „Die Jury“ unterbrochen wurde, 1997 aber mit „Speed 2: Cruise Control“ im vielleicht schlechtesten Film mündete, in dem Sandra Bullock jemals mitwirken musste.
Doch während die Welt den Atem anhielt und sich in Verschwörungstheorien verlor, wurde ausgerechnet die Jahrtausendwende aka das neue Millenium für Sandra Bullock zum finalen Dosenöffner gen Hollywood-Oberliga. In „28 Tage“ zeigte sie ihre volle, dramatische Bandbreite, im selben Jahr wurde sie dann auch noch als „Miss Undercover“ zur Legende. Die Vielseitigkeit ihrer Rollenwahl war es letztlich, die Sandra Bullocks Karriere in Hollywood so besonders machte: 2002 wurde sie in „Ein Chef zum Verlieben“ an der Seite von Hugh Grant etwa zum neuen Romcom-Gesicht, nur um sich dann zwei Jahre später im legendären „L.A. Crash“ von ihrer dunkelsten Seite zu zeigen.
Es folgten Hits wie „Das Haus am See“ – abermals zusammen mit Keanu Reeves – „Selbst ist die Braut“ mit Ryan Reynolds und natürlich „Blind Side – Die große Chance“. Auch wenn das Sportdrama inzwischen keinen guten Stand mehr in der Filmwelt hat (wir berichteten), zählt Blind Side ohne Frage zu den besten Performances in Sandra Bullocks Karriere. Folgerichtig gab's 2010 auch den ersten, bisher einzigen Oscar.
2013 respektive 2014 wäre Sandra Bullock beinahe erneut bei den Academy Awards erfolgreich gewesen, für ihren Part in „Gravity“ an der Seite von George Clooney musste sie sich jedoch Cate Blanchett („Blue Jasmine“) geschlagen geben.
Inzwischen dreht Sandra Bullock vor allem Filme, die Oscar-Flair versprühen oder mainstreamtauglich sind. Kinohits wie „Ocean's 8“ und „The Lost City – Das Geheimnis der verlorenen Stadt“ gehören da ebenso zu ihrer Vita wie der Netflix-Sci-Fi-Blockbuster „Bird Box – Schließe deine Augen“ oder das arthousige Crime-Drama „The Unforgivable“. Zwischendurch ist sie sich aber auch für Cameos nicht zu schade, zuletzt etwa als Brad Pitts Stimme der Vernunft am Telefon im erstklassigen „Bullet Train“. Einfach vielseitig, die Frau!