Ryan Reynolds
Schauspieler, PikapoolManchmal kommt sie eben recht spät, die eine große Chance im Leben, alles zu verändern und den Erfolg bei den Hörnern zu packen. Oder wie im Fall von Ryan Reynolds bei den Cojones. Nachdem sich der kanadische Schauspieler viele Jahre lang eher vergeblich abmühte, um neue Rollen in Hollywood zu ergattern und sich fast schon mit seinem Image als ewiger Sonniboy und Romcom-Darsteller abgefunden hatte, wurden ausgerechnet zwei seiner mit Abstand schlechtesten Filme für Ryan Reynolds zum späten Karrierepush.
Dabei hatte Ryan Reynolds schon immer mindestens ein Auge auf der Comicwelt. 2004 drehte er beispielsweise „Blade: Trinity“ mit Wesley Snipes, „Smokin' Aces“ wurde hingegen erst nach Kinoveröffentlichung zur Graphic Novel. Spätestens als dann aber Fox anklopfte und ihm den Part des Wade Wilson anbot, witterte Ryan Reynolds seine große Chance, endlich in Blockbuster-Hollywood Fuß zu fassen. Die erste Hälfte seiner Performance in „X-Men Origins: Wolverine“ war da auch gar nicht mal so misslungen – bis die Macher beschlossen, Wade aka Deadpool (damals noch Waffe X genannt) den Mund zu verbieten und dem kultigen Nörgler so jede Daseinsberechtigung zu entziehen.
Ryan Reynolds: Für immer Deadpool
Doch die erste Deadpool-Version sollte nicht mal Ryan Reynolds einzige Meme-Performance bleiben: Nur zwei Jahre später wechselte der Kanadier zu DC, um die Hauptrolle in „Green Lantern“ zu übernehmen. Und wie das am Ende ausging, muss ich euch sicherlich nicht erklären.
Immerhin: Ryan Reynolds hat damals relativ schnell verstanden, dass letztlich eben jede Presse doch auch gute Presse ist. Über diverse starke Genre-Beiträge wie „Safe House“ oder „The Voices“ fand der Kanadier nach der „Green Lantern“-Pleite Stück für Stück seine Stimme wieder (pun intended) und arbeitete sich mit Kalkül und Selbstvertrauen zurück an die Spitze – namentlich „Deadpool“. Seit Ryan Reynolds den Part des schießwütigen und dauerfluchenden Marvel-Antihelden verkörpert, ist der Kanadier kaum wiederzuerkennen. Es fühlt sich fast so an, als hätte er Deadpool zu seiner neuen Persönlichkeit gemacht – da war wohl jemand zu intensiv im Method-Acting!
Heute dominiert Ryan Reynolds nicht nur das Kino, sondern auch die sozialen Medien nach Belieben. Via YouTube begeistert er seine Fans immer wieder mit neuen, absolut schrägen Skits und Werbeblöcken für seine hauseigenen Marken, taucht nur zu gern in großen Produktionen für einen schrägen Cameo auf („Fast & Furious: Hobbs & Shaw“, „Bullet Train“) und wurde sogar zur Stimme von Pikachu. Ob er das dann manchmal übertreibt? Sicherlich. Ob wir trotzdem nie genug vom neuen, verbesserten Ryan Reynolds bekommen können? Easy!
Inzwischen ist Ryan Reynolds eben deutlich mehr als nur ein Schauspieler. Er ist eine Kunstfigur, die multimedial funktioniert und somit so ziemlich alles machen kann, was er will. Wenn er zum Beispiel zusammen mit Rob McElhenney einen Fußballverein in Wales kaufen will, dann tut er das einfach. Und wenn er die gemeinsame Reise dann auch noch filmen will, ist das auch okay („Welcome to Wrexham“)!
Top-Filme von Ryan Reynolds
- Sabrina – Total verhext! (1996)
- Coming Soon (1999)
- Ein Trio zum Anbeißen (bis 2001)
- Party Animals – Wilder geht's nicht! (2002)
- Die Hochzeitsfalle (2002)
- Blade: Trinity (2004)
- Amityville Horror – Eine wahre Geschichte (2005)
- Abserviert (2005)
- Smokin' Aces (2006)
- Vielleicht, vielleicht auch nicht (2008)
- Zurück im Sommer (2008)
- Adventureland (2009)
- X-Men Origins: Wolverine (2009)
- Selbst ist die Braut (2009)
- Paper Man – Zeit erwachsen zu werden (2009)
- Buried – Lebend begraben (2010)
- Green Lantern (2011)
- Wie ausgewechselt (2011)
- Safe House (2012)
- Die Croods (2013)
- R.I.P.D. (2013)
- The Voices (2014)
- The Captive: Spurlos verschwunden (2014)
- Die Frau in Gold (2015)
- Self/less: Der Fremde in mir (2015)
- Deadpool (2016)
- Life (2017)
- Killer's Bodyguard (2017)
- Deadpool 2 (2018)
- Once Upon a Deadpool (2018)
- Pokémon: Meisterdetektiv Pikachu (2019)
- Fast & Furious: Hobbs & Shaw (2019)
- 6 Underground (2019)
- Die Croods – Alles auf Anfang (2020)
- Killer's Bodyguard 2 (2021)
- Free Guy (2021)
- Red Notice (2021)
- The Adam Project (2022)
- Welcome to Wrexham (seit 2022)
- Spirited (2022)
- Deadpool & Wolverine (2024)
- IF: Imaginäre Freunde (2024)