Warrior (2019)

Kritik zu Warrior

Eastern done the American Way!

Im gekonnten Spagat zwischen krass choreografierter Action und intensivem Gangsterdrama landet endlich auch die dritte Season von „Warrior“ mit deutscher Tonspur exklusiv bei Sky und WOW. Habt ihr schon gewusst, dass sich „Banshee“-Showrunner Jonathan Tropper hier direkt bei Martial-Arts-Legende Bruce Lee höchstpersönlich bedient hat? Schon Anfang der 70er hatte der legendäre Kampfkünstler geplant, eine Serie über einen chinesischen Immigranten zu inszenieren, der sich ganz allein im Westen der USA durchschlägt - ohne Geld, dafür aber mit seinen einmaligen Kung-Fu-Skills im Gepäck.

Leider wurde Bruce Lees Idee damals von sämtlichen Hollywood-Studios abgelehnt, heimlich jedoch als Grundlage für David Carradines „Kung Fu“ geklaut. „Warrior“ kann jetzt also auch als kleine Wiedergutmachung betrachtet werden - ist dank der herausragenden Kampfkünstler vor und hinter den Kulissen aber einfach so viel mehr!

Natürlich liegt hier der Fokus durchweg auf den irren Kampfszenen, die dynamischer, brutaler und energiegeladener kaum sein könnten. Das erinnert dann nicht selten an Daniel Wus „Into the Badlands“, nur eben ohne den Fantasy-Aspekt, dafür aber mit jeder Menge Ganovenpossen, zeitgenössischer Untergrunddramatik und dem unbändigen Willen des Einzelnen. Eben „Kung Fu“ in gut, ohne Whitewashing und mit herausragendem Auge für die ehrwürdige Kunst des Wuxia!

Lohnt sich, weil „Warrior“ zwischen „Into the Badlands“ und „Gangs of London“ längst zum modernen Wuxia-Western für die Ewigkeit geworden ist. Noch nicht geschaut? Staffel 3 ist der perfekte Zeitpunkt, um endlich reinzustarten!