The Lake (2022)

Kritik zu The Lake

„This Is Us“ ohne Taschentuchdrama gefällig?

Mit der ersten kanadischen Eigenproduktion überhaupt bringt Prime Video endlich mal wieder Jordan Gavaris auf die Bildfläche zurück. Das mag jetzt maximal biased sein, aber seit dem Ende von „Orphan Black“ habe ich Felix-Boy einfach wahnsinnig vermisst. In „The Lake“ spielt Gavaris einen struggelnden Quarterlifler, der nach langer Zeit zu seinen Wurzeln zurückkehrt, um gleichzeitig mit seiner eigenen Familie aufzuräumen und mit seiner biologischen Tochter zu connecten. Drama und emotionale Bekenntnisse gibt's da zwischendurch zwar auch immer mal wieder, in erster Linie funktioniert „The Lake“ aber als schräge Familien-Comedy mit viel Sinn für schwarzen Humor.

Stark ist auch, wie sich Julia Stiles hier mal wieder präsentiert. Während alle Welt denkt, ihre Maisy-May wäre das perfekte, unschuldige Kleinstadtmädel von nebenan, weiß nur ihr Stiefbruder, wie garstig die Gute wirklich tickt. In regelmäßigen Wortgefechten schnacken sich Stiles und Gavaris gegenseitig an die Wand, während Newcomerin Madison Shamoun als nörgelnde Großstadt-Gör für Chaos sorgt.

Lohnt sich, weil die Familienzusammenführung gleichermaßen schräg wie charmant ist. Jordan Gavaris und Julia Stiles liefern sich einen geschwisterlichen Schlagabtausch für die Ewigkeit - und Madison Shamoun setzt dem familiären Wahnsinn mit ihrer pubertären Anarcho-Art die Krone auf.