The Billion Dollar Code (2021)

Kritik zu The Billion Dollar Code

Unglaublich aber wahr: Als ich den Trailer zu „The Billion Dollar Code“ zum ersten Mal gesehen habe, hätte ich nie für möglich gehalten, dass sich die irre Story damals wirklich so zugetragen haben könnte. Doch eine kurze Recherche im Netz hat es bestätigt: Wenn Netflix nicht gerade ein hochkomplexes Netz aus Halbwahrheiten und gefakten Websites gesponnen hat, kam es 2014 wirklich zur Konfrontation zwischen Google und dem Berliner Tech-Kunstkollektiv ART+COM. Eine selten bis nie thematisierte Verstrickung von Ereignissen, die 1994 ihren Anfang nahm, als die beiden deutschen Computer-Pioniere Juri Müller und Carsten Schlüter ihre (Terra)-Vision in Japan präsentierten.

Die neue Netflix-Miniserie konzentriert sich jetzt in nur vier Episoden auf die Ereignisse rund um die Fertigstellung des Projekts Anfang der 90er sowie die Gerichtsverhandlungen 2014. 

Lohnt sich, weil...

... sich „The Billion Dollar Code“ mit einem verrückten und doch wahren Teil der deutschen Geschichte auseinandersetzt. Netflix selbst bezeichnet die Miniserie als Teil der Geschichte, die niemand kennt. Wahre Worte: Um etwas über die Zusammenhänge zwischen ART+COM und Google herauszufinden, muss man schon ein wenig tiefer im Netz buddeln.

Vor allem schauspielerisch überzeugt der stark geskriptete Mini-Geschichtsexkurs auf ganzer Linie, allen voran Leonard Scheicher und Marius Ahrendt, die als jüngere Versionen der beiden Computer-Genies begeistern. Stark ist auch der Wechsel zwischen Vergangenheit und Gegenwart, der vor allem im Bereich der Ausstattung enorm detailverliebt abgebildet wurde. Leider ist nach vier Folgen schon wieder Schluss.