Sisi (2021)

Kritik zu Sisi

Quasi über Nacht wurde das Leben von Kaiserin Elisabeth von Österreich-Ungarn, die wir Weihnachtsfans nur als Sisi oder Sissi kennen, wieder en vogue. Aktuell beschäftigen sich gleich zwei anspruchsvolle deutsche Serienproduktionen mit der Lebensgeschichte der jungen Kaiserin, wobei jede von ihnen einen völlig unterschiedlichen Ansatz verfolgt. So konzentriert sich die Netflix-Serie „Die Kaiserin“ auf die realen Ereignisse, schreibt die Geschichte so wenig wie möglich um und zeichnet dabei ein äußerst düsteres, hoffnungsloses Porträt.

Ganz anders sieht „Sisi“ bei RTL+ aus. Das streaming-exklusive Serienevent orientiert sich eher an der fiktiv aufgehübschten „Sissi“-Trilogie mit Romy Schneider, wird dabei aber nicht etwa zu einer billigen Kopie, sondern etablierte schon in Staffel 1 einen ganz eigenen Stil. Auch der kriegerische Aspekt rund um die Konflikte in Europa steht hier überraschend stark im Vordergrund: Wenn Kaiser Franz mit seinen Truppen ins Feld zieht, besticht „Sisi“ mit erstklassig gefilmten Kampfszenen und fast monumentaler Bildgewalt. Kein Witz.

Im direkten Sis(s)i-Vergleich macht auch Dominique Devenport eine deutlich bessere Figur als ihre Netflix-Konkurrentin Devrim Lingnau, die all der Lobgesänge auf die Netflix-Serie zum Trotz von den Fans als größte Schwachstelle ausgemacht wurde. Zudem spricht's schon für sich, dass „Die Kaiserin“ immer noch auf eine zweite Staffel wartet, während Sisi jetzt ins dritte Serienjahr startet.

Lohnt sich, besonders wenn ihr Fans der kultigen „Sissi“-Trilogie seid, euch „Die Kaiserin“ zu bittersüß war und ihr einfach nicht genug vom österreich-ungarischen Kaiserhof bekommt. Neben „WRONG – unzensiert“ und „Faking Hitler“ sicherlich das beste RTL+ Original.