Schmigadoon! (2021)

Kritik zu Schmigadoon!

Der Feind lässt sich bekanntlich am besten mit seinen eigenen Waffen schlagen: Exklusiv via Apple TV+ kommt „Schmigadoon!“ jetzt zugleich als Hommage und Parodie der schillernd bunten und überdrehten Broadway-Ära der 40er daher. Abgesehen von einigen Rückblenden, die uns mehr über die Beziehung von Josh und Melissa erklären, spielt sich die komplette Handlung in einer künstlichen Dorfkulisse ab, die optisch geradewegs aus einem altmodischen Musical stammen könnte. Die Liebe zum Detail, die Showrunner Lorne Michaels und sein Team hier an den Tag legen, ist schlicht überwältigend.

Natürlich sollte man vorher zumindest mal ein echtes Musical gesehen und erlebt haben, um die wahre Kraft von „Schmigadoon!“ zu verstehen. Allein die Songs in Verbindung mit den vielen Querverweisen auf Klassiker wie „Der Zauberer von Oz“, „My Fair Lady“ oder „Oklahoma!“ sind den rund dreistündingen Trip in die fantastische Wunderwelt bei Apple TV+ schon wert. Beim Cast hat sich Lorne Michaels direkt an seinem prall gefüllten „Saturday Night Live“-Fundus bedient.

Neben Hauptdarstellerin Cecily Strong, die für ihre SNL-Skits in diesem Jahr mal wieder für einen Emmy nominiert wurde (wir berichteten), präsentieren sich auch liebgewonnene SNL-Schwergewichte wie Fred Armisen und Jane Krakowski von ihrer musikalischen Seite. Die stärksten Scene-Stealer sind aber „Jane the Virgin“-Star Jaime Camil als heißblütiger Dorfarzt und Alan Cumming als Bürgermeister Menlove, dessen Name definitiv kein Zufall ist. Hoffentlich kommt Staffel 2!