Midnight Mass (2021)

Kritik zu Midnight Mass

Mike Flanagan ist ein echtes Phänomen. Während alle Welt versucht, das oft bespielte Horrorgenre neu und innovativ zu gestalten, dabei oft jedoch kläglich scheitert, schüttelt Flanagan ein Juwel nach dem anderen aus seinem Ärmel. Liegt's wohl daran, dass der Kerl ursprünglich aus Salem kommt? Anyway, schon seine ersten Low-Budget-Gehversuche, darunter „Absentia“ und „Oculus“, sicherten Flanagan die Gunst der Szene. Speziell sein sagenhaft reduzierter Home-Invasion-Thriller „Still“ machte 2016 auf Anhieb klar, wie viel Konzept wirklich hinter Flanagans Horror-Werken steckt.

Über seine verdrehte Stephen-King-Adaption „Das Spiel“ mit Carla Gugino und Bruce Greenwood wurde dann auch Netflix auf die Kunst des US-Amerikaners aufmerksam - und beschloss direkt, Flanagan langfristig zu binden. Während dieser noch die Shining-Fortsetzung „Doctor Sleeps Erwachen“ für die große Leinwand inszenierte, tobte sich Flanagan als Showrunner seiner ganz eigenen Gruselsaga aus.

Doch die „Spuk“-Reihe scheint erst der Anfang gewesen zu sein.

Lohnt sich, weil...

... Mike Flanagan nach „Spuk in Hill House“ und „Spuk in Bly Manor“ exklusiv via Netflix nun die nächste, genredefinierende Miniserie entfesselt. Klischees sucht man wieder mal vergeblich, stattdessen begeistert „Midnight Mass“ mit einer ganz neuen Form der Angst. Schräg, garstig, bizarr: Flanagans drittes Serienprojekt stellt seine bisherigen Hits noch in den Schatten und definiert unser Verständnis von moderner Gruselunterhaltung abermals neu. Unfassbar.