Quelle: tMDB.
Marcella (2016)
Original-Titel: MarcellaEin unterschätzter Mystery-Geheimtipp belohnt sich mit einem dritten Aufguss: Anna Friel ermittelt in Season 3 von „Marcella“ verdeckt im Untergrund von Nordirland.
Die Handlung von Marcella
Im Zentrum des Geschehens steht eine Polizistin Marcella, die nach zwölf Jahren Pause wieder zu arbeiten beginnt und es gleich mit einem Fall zu tun bekommt, der sie an einen Fall aus dem Jahr 2005 erinnert. Die aktuelle Mordserie gleicht nämlich genau diesen Fällen, an denen sie Jahre zuvor gearbeitet hat. Nach der frischen Trennung von ihrem Mann und mit ihrer Tochter im Internat, stürzt sie sich in die Ermittlungen.
Kritik zu Marcella
Den Serientitel „Marcella“ noch nie gelesen oder gehört? Kein Wunder,
immerhin verzichtete Netflix bisher darauf, dieses Juwel von einer Serie
angemessen zu promoten, geschweige denn einen Trailer zu produzieren.
Zwei Staffeln lang begeisterte die ITV-Produktion im Mix aus
Mystery-Drama und Crime-Rätselei, bevor Netflix letztlich als
Exklusivanbieter einsprang und eine dritte Season in Auftrag gab. Wieder
vergingen nun zwei Jahre, bis selbige realisiert werden konnte - jetzt
wird „Marcella“ langsam aber sicher zum Aushängeschild unter den
Netflix-Geheimtipps!
Abgesehen von einer neuen Frisur für unsere gepeinigte Hauptfigur hat
sich im dritten Jahr wenig verändert, die wirr brillante, ungemein
unorthodoxe Erzählweise hat sich „Marcella“ glücklicherweise bewahrt.
Während die Aufmachung insgesamt an Serien wie „Luther“ erinnert und
eine semi-depressive Antiheldin mit Hang zur Selbstjustiz etabliert,
wirkt die Art und Weise des Storytellings ungewöhnlich und reichlich
innovativ. Statt die Geschichte geradlinig zu erzählen, springt jede
Folge zwischen einzelnen, lose wirkenden Szenen und Sequenzen hin und
her, bringt stets unkommentiert neue Gesichter und Figuren auf den Plan
und erschafft sogleich eine Dynamik, die man in der Form noch nie erlebt
hat.
Der Zuschauer wird angehalten, 45 Minuten am Stück aktiv mitzudenken und
die Geschehnisse aufmerksam zu verfolgen - andernfalls werden wichtige
Hinweise verpasst, die zum Entschlüsseln des zentralen Rätsels notwendig
sind. Wer also zwischendurch mal fünf Minuten aufs Smartphone schielt,
dürfte in der nächsten Folge mit Sicherheit Probleme haben, der
Storyentwicklung angemessen zu folgen. Das mag zwar unglaublich
anstrengend klingen, wirkt von Zeit zu Zeit auch hin und wieder ein
wenig zu sprunghaft und verbindungslos, webt sich jedoch auch am Ende
von Season 3 wieder zum Schluss zu einem großen, kohärenten Ganzen mit
brillanter Substanz zusammen. Ein Mainstream-Produkt im Arthouse-Look,
muss man noch mehr sagen?