Die Handlung von Kevin Can F**k Himself

Die düstere Realität einer Sitcom-Ehefrau und ihrem Entschluss, wieder die Kontrolle über ihr Leben zu erlangen.


Kritik zu Kevin Can F**k Himself

Seit Jahrzehnten erfreuen wir uns an den typischen US-amerikanischen Sitcoms, in denen die kindischen Männer mit einer aberwitzigen Idee nach der anderen ankommen, während die Frauen des Hauses die Folgen eben dieser erdulden oder ausbaden müssen. Und anstatt dafür anschließend gescholten zu werden, bekommen diese Männer aus dem Off die gebührende Anerkennung in Form von Lachern.

Solche Sitcoms sind ein erfolgreiches Konzept und kommen auch heutzutage noch richtig gut an. Das beste Beispiel hierfür ist wohl „King of Queens“. Doch gleichermaßen gibt es immer mehr Serien, die auch versuchen, eben dieses Modell zu kritisieren. Dazu gehört unter anderem Jac Schaeffers „WandaVision“ und die brandneue Serie „Kevin Can F**k Himself“ aus der Feder Valerie Armstrong.
Kevin Can F**k Himself“ erzählt die Geschichte von Allison McRoberts, eine desillusionierte Ehefrau, die im Schatten ihres übertrieben kindischen Ehemannes Kevin steht und kurz vor einem Wutausbruch ist.

Neben starken Performances von Annie Murphy und Mary Hollis Inboden ist es vor allem die Inszenierung, die für eine gewisse Faszination sorgen dürfte. Ähnlich wie in „WandaVision“ gibt es nämlich auch hier zwei verschiedene Arten von Szenen.

Im Falle von „Kevin Can F**k Himself“ ist die erste Variante hell beleuchtet, perfekt in Szene gesetzt und mit den typischen Sitcom-Lachern versehen. Diese kommt immer dann zum Einsatz, wenn Taugenichts Kevin die Bühne betritt. Die zweite Variante versprüht eine deutlich düstere, total heruntergekommene Atmosphäre und wird genau dann gezeigt, wenn Allison sich in ihren Gedanken verliert oder alleine auf der Bildfläche erscheint.

Diese Übergänge sind zwar nicht immer besonders geschmeidig, doch ihren Zweck erfüllen sie trotzdem. Auf der einen Seite hat man diese übertrieben peinlichen Aktionen von Kevin, bei denen man am liebsten ins Kissen beißen würde, während man auf der anderen Seite wunderbar schwarzen Humor serviert bekommt.

Lohnt sich, weil...

... wir ein erfrischendes Konzept erleben, das uns einerseits die perfekt gestriegelte Sitcom-Welt und andererseits die knallharte Realität einer desillusionierten Vorbild-Ehefrau aufzeigt. Nur ab und zu sind die Witze auf Kosten von eben dieser Ehefrau mehr als grenzwertig.