Intelligence (2020)

Kritik zu Intelligence

Erfolg lässt sich eben nicht beliebig duplizieren. Nachdem Ricky Gervais mit „The Office“ das Thema Workplace-Comedy neu definiert hat, gab's immer mal wieder Versuche, das Rezept nachzukochen. Das amerikanische Pendant mit Steve Carell war damals ziemlich gut, die deutsche Version mit „Stromberg“ sogar noch besser. Auch „Intelligence“ versucht jetzt mit aller Macht, ein neues „The Office“ zu sein - scheitert aber leider schon an den eigenen Ansprüchen.

Die Gags zünden nur ganz selten, „Friends“-Legende David Schwimmer wirkt sogar reichlich fehl am Platz. Auch „Ted Lasso“-Entdeckung Nick Mohammed, der das Projekt gemeinsam mit Schwimmer initiierte, kann diese schwachbrüstige Farce nicht mehr retten.

Das Hauptproblem: Statt sich auf die Arbeit der CySec-Abteilung zu konzentrieren und den Humor darauf aufzubauen - ähnlich wie bei Netflix' „Space Force“ - verliert sich „Intelligence“ viel zu oft im Zwischenmenschlichen. Der Crime-Aspekt wird nur selten angerissen, stattdessen beschäftigen sich auch die sechs Episoden in Staffel 2 fast ausschließlich mit romantischem Blödsinn, sexueller Belästigung am Arbeitsplatz und ähnlichen Sperenzien. Bei so kurzer Staffellänge hätte die Gewichtung definitiv anders ausfallen müssen. Wobei, ganz egal eigentlich - die Gags zünden auch beim einleitenden Atomkraftchaos nicht. Nick, konzentrier dich lieber wieder auf deine Co-Trainerkarriere!

Lohnt sich nicht, weil das abschließende Special jetzt auch nichts mehr retten kann. Hat halt schon seine Gründe, dass die Serie eigentlich nach nur zwei Staffeln eingestellt wurde. Fans dürfte die finale „Intelligence“-Finalfolge aber durchaus positiv kitzeln.