Die Handlung von Hijack

Der Albtraum eines jeden Passagiers. Unternehmer Sam Nelson befindet sich gerade auf dem Heimflug, als seine Maschine von Entführern in Beschlag genommen wird. Kann er mit seiner ruhigen und besonnenen Art und seiner beruflichen Vorkenntnis Schlimmeres verhindern?


Kritik zu Hijack

In unserer Film- und Serienlandschaft gibt es wahrlich genug Filme über dramatische Flugsituationen. Seien es nun Wetterkapriolen, die das Flugzeug zur Landung zwingen („Lost“, „Plane“) oder gefährliche Fracht („Snakes on a Plane“), die Auswahl ist schier unendlich. Besonders interessant scheint den Filmemachern aber die Thematik der Entführung zu gefallen. So musste sich Harrison Ford in „Air Force One“ im Präsidentenflugzeug mit Terroristen herumärgern. Im Überraschungshit „Blood Red Sky“ haben Vampire den Blechvogel in ihre Gewalt gebracht und in „Non-Stop“ musste Action-Urgestein Liam Neeson seine Unschuld beweisen.

Mit der neuen Apple TV+-Produktion „Hijack“ bekommen diese Vertreter nun ernsthafte Konkurrenz. Okay! So stark ist die Konkurrenz dann doch wieder nicht, zumindest haben wir von Apple TV+ schon mal genialere Werke erlebt und von Showrunner George Kay („Lupin“, „Killing Eve“) sowieso.

„Hijack“ ist allenfalls eine solide Serie, was jedoch größtenteils nur an Hauptdarsteller Idris Elba („Three Thousand Years of Longing“) liegt. Der Hollywood-Star bewahrt die Produktion regelrecht vor dem Absturz. Mit der Story per se holt man nämlich nichts außer Staubkörner unterm Sofa hervor. Wer in „Hijack“ also irgendeine Art von Innovation sucht, kann sich die Mühe sparen.

Dann kommt hinzu, dass „Hijack“ so viele Charaktere etablieren will, dementsprechend ganz viele kleine Handlungsstränge einbaut, die letztlich aber nur für Chaos sorgen und teils noch nicht einmal zu Ende gedacht wurden. Dabei hat die Show neben Idris Elba so viele tolle Stars zu bieten. Ben Miles beispielsweise macht als Pilot Robin Allen eine hervorragende Figur, kommt jedoch viel zu kurz. Selbiges gilt auch für „Black Lightning“-Star Christine Adams, deren Talent in der Rolle der Ex-Frau von Sam Nelson komplett vergeudet wird. Und dann ist da noch Archie Panjabi („Blindspot“), die wirklich hätte glänzen können, wenn man ihrer Figur mehr Background gegeben hätte. Da hilft leider auch nicht, dass die letzten drei Folgen von „Hijack“ im Tempo rasant zunehmen und die Spannungsschrauben auf ein Maximum gedreht werden. Lohnt sich leider nur wegen Idris Elba. Ansonsten will die Show einfach zu viel, ohne wirklich abzuliefern. Schade.