Fleishman Is in Trouble (2023)

Kritik zu Fleishman Is in Trouble

Dramen über zerbrochene Ehen und die darauf folgende Scheidung gibt es – wie so viele andere Themen – schon zur Genüge in unserer Film- und Serienlandschaft. Die ersten Beispiele, die mir dafür einfallen, sind „Marriage Story“ und „Scenes From a Marriage“. Es gibt seit der ersten Märzwoche aber noch ein weiteres Werk in dieser Sparte, dass sich von seinen Vorgängern abhebt: „Fleishman Is in Trouble“.

„Fleishman Is in Trouble“ basiert auf dem gleichnamigen Roman von Taffy Brodesser-Akner, die auch gleich das Skript dazu beigetragen hat. Und genau diese Umstände könnten letztlich dazu beigetragen haben, dass sich die Miniserie so anders, so erfrischend anfühlt. Hinzu kommen die perfide ausgewählten Schauspieler. In einem Interview verriet das Team, dass sie sich bewusst Stars ausgesucht haben, die zu ihren Teenager-Zeiten Berühmtheit erlangt haben.

So hat man teilweise Kandidaten gefunden, von denen man eine solche Rolle absolut nicht erwartet hätte. Besonders deutlich wird das bei Jesse Eisenberg. Er spielt die Titelfigur, die sich nach der lang ersehnten Scheidung von ihrer Frau ins Single-Leben stürzt. Überraschendes Neuland, wenn man bedenkt, dass Eisenberg in seinen sonstigen Rollen eher einen introvertierten und unbeholfenen Liebhaber verkörpert hat („Zombieland“, „The Social Network“). 

Eine Bereicherung für „Fleishman Is in Trouble“ ist auch Lizzy Kaplan. Sie ist die Stimme, die wir aus dem Off hören. Sie erzählt die Geschichte von Toby Fleishman, was nicht von ungefähr kommt. Denn Libby sieht in Fleishman das Potenzial, dass sie sich durch ihr perfektes Familienleben verbaut hat – sie war ursprünglich als Journalistin tätig, geht nun aber den Pflichten einer Mutter und Hausfrau nach. Lohnt sich, weil die Serie mit jeder Minute gewiefter und tiefsinniger wird. Hinzu kommt das durchweg fesselnde Ensemble an Stars. Besser hätte man einen Bestseller kaum verwirklichen können.