Fiasco (2024)
Original-Titel: Fiasco„One Cut of the Dead“ meets „Stromberg“: „Fiasco“ ist der neue Netflix-Hit für alle Fremdscham-Fans und peinlichen Voyeure.
Die Handlung von Fiasco
Der ehrgeizige junge Regisseur Raphael (Pierre Niney) arbeitet an seinem ersten Spielfilm „Eine Frau im Widerstand“. Lange hat er auf diesen Moment hingefiebert, seit er davon träumte, irgendwann mal selbst ganz groß rauszukommen beim Film. Doch die Inszenierung am Set seines Making-ofs bringt seine Pläne durcheinander und sorgt für Chaos ohne Ende...
Kritik zu Fiasco
Immer mal wieder spendiert uns die Serienwelt neue Storys, die uns gezielt zum Fremdschämen bringen sollen. Mit knallrotem Kopf und unangenehmem Beigeschmack haben uns da vor allem deutsche Serien wie „Stromberg“, „jerks.“ oder „Die Discounter“ wieder und wieder an den Rand des Zumutbaren getrieben. Mit „Fiasco“ gibt's jetzt Fremdscham-Nachschub aus Frankreich. Die Netflix-Miniserie basiert auf einer Idee von Showrunner Igor Gotesman („Joint Venture“) und mixt stilistisch wie auch inhaltlich Hits wie „One Cut of the Dead“, „How to Sell Drugs Online (Fast)“ sowie die oben genannten deutschen Sitcoms.
Dabei springt die kurzweilige Netflix-Miniserie gezielt von einem Fettnäpfchen ins nächste. Lediglich die deutsche Synchro macht einigen der Gags einen Strich durch die Rechnung. Dafür hat aber der Cast mächtig viel Spaß: Sei es Pierre Niney als überforderter und zugleich überkandidelter Jungregisseur, Leslie Medina als wunderschöne, aber leicht reizbare Hauptdarstellerin oder François Civil als bester Freund des Regisseurs, der diesen kurz mal besticht, um sein wenig überzeugendes Schauspieldebüt feiern zu können.
Und dann wäre da noch ein gewisser Vincent Cassel, der es sich nicht nehmen lässt, die überragendste Gastrolle seit Jahren zu verkörpern. Als exzentrischer und toxischer Schauspielstar wird Cassel easy zum Scene-Stealer.
Lohnt sich, weil Serien wie „Fiasco“ einfach immer zünden. Nicht ganz das Niveau eines „jerks.“ und hier und da ein Opfer seiner Synchronisation, insgesamt aber wieder kurzweilige Fremdscham-Unterhaltung für alle Netflix-Abonnenten.