Eine verhängnisvolle Affäre (2023)

Kritik zu Eine verhängnisvolle Affäre

So langsam wacht Hollywood auf. Über Jahrzehnte waren Sex und explizite Nacktheiten absolute Tabuthemen in Tinseltown. Inzwischen hat sich das Blatt aber gewendet. Wo „Game of Thrones“ die US-Kritiker noch mit radikaler Freizügigkeit schockierte, hat vor allem Netflix inzwischen einen mittelschweren Trend losgetreten: Über Serienhits wie „Sex/Life“ oder „Obsession“ hat der Streaming-Dienst deutlich gemacht, wie gierig die Zuschauer doch nach handwerklich gut gemachten Geschichten mit ordentlicher Portion Körperlichkeit sind.

„Eine verhängnisvolle Affäre“ geht den Trend jetzt mit.

Die Serien-Neuauflage des gleichnamigen Filmklassikers aus dem Jahr 1987, der damals noch mit Michael Douglas und Glenn Close in der Horizontalen begeisterte, erscheint exklusiv bei Paramount+. Als Miniserie nimmt sich „Eine verhängnisvolle Affäre“ dabei vor allem mehr Zeit, um die spicy Affäre zwischen Dan und Alex zu beleuchten, gleichzeitig aber auch dem bösen Erwachen mehr Raum zu geben. Guter Plan, wenn denn auch die Umsetzung passen würde. Erotisch und anzüglich wirken die Bettszenen nur selten, weil Joshua Jackson und Lizzy Caplan leider keine gute Chemie haben. Vor allem aber, weil „Eine verhängnisvolle Affäre“ wieder auf zensiertes Kopfkino setzt, statt auf eine FSK-16- oder FSK-18-Wertung zu gehen. Wäre bei dem Thema definitiv nötig gewesen. Und der Thriller-Aspekt? Der geht in ereignisloser Langeweile baden. Insgesamt eher ein Drama mit vorsichtigen Crime-Elementen, der nur langsam in Fahrt kommt.

Lohnt sich leider nur für alle Paramount+ Abonnenten, die das Original noch nicht kennen. Mal wieder ein eher unnötiges Remake und kein Vergleich zum Erotik-Thriller-Klassiker mit Michael Douglas und Glenn Close.