Die Handlung von Dopesick

Der Pharmakonzern Purdue bringt ein neues Schmerzmittel namens OxyContin auf den Markt, das bei den niedergelassenen Ärzten als neues Wunderheilmittel vermarktet wird, da angeblich nur weniger als ein Prozent der Patienten davon süchtig werden. Der Hausarzt und Allgemeinmediziner Dr. Samuel Finnix verschreibt guten Gewissens das neue Medikament an seine Patienten, die als Minenarbeiter in Virgina aufgrund der harten körperlichen Arbeit auf Schmerzmittel zurückgreifen müssen. Doch mit der Zeit stellt sich heraus, dass die Patienten ein exzessives Suchtverhalten entwickeln. Der Leiter der Drogenbehörde sowie das Gesundheitsamt streben eine Untersuchung des neuen Wundermittels an, während das Pharmaunternehmen sich schließlich vor Gericht verantworten muss. Währenddessen steigt die Rate der Gewaltdelikte in Virgina rasant an und die Gemeinschaft der Minenarbeiter versinkt im Chaos. Schnell weitet sich das Problem auf das ganze Land aus.


Kritik zu Dopesick

In der Filmindustrie kommt es nicht selten vor, dass auch Sachbücher, in der Regel Autobiografien diverser Persönlichkeiten, den Weg auf die Leinwand finden. So konnten wir uns bereits Michael Lewis‘ „Moneyball“ und Clint EastwoodsAmerican Sniper“ in den Kinosälen zu Gemüte führen. Das sind natürlich nur zwei Beispiele aus einer schier unendlichen Flut an filmischen Werken. Dass diese auch in den nächsten Jahren wohl kein Ende nehmen wird, zeigt „Dopesick“, die neueste Serienproduktion von „Empire“-Schöpfer Danny Strong.

Die achtteilige Miniserie beruht auf dem Sachbuch „Dopesick: Dealers, Doctors, and the Drug Company That Addicted America“ von Autorin Beth Macy und widmet sich damit einem höchst brisanten Thema. Denn die Schlammschlacht um das süchtig machende Mittel Oxycontin ist auch drei Jahre nach Erscheinen des Buches noch längst nicht beendet.

Um diesen landesweiten Skandal möglichst gut in Szene zu setzen, legt Danny Strong den Fokus auf eine teils überdramatisierte Darstellung, was den Erfolg des Gesamtwerks jedoch in keiner Weise schmälert, und einen hochkarätigen Cast. Beispielsweise schlüpfen Michael Stuhlbarg, Will Poulter und Michael Keaton in die Rollen der Drahtzieher, die sich bis hinunter in die Reihen scheinbar ahnungsloser Ärzte erstrecken. Auf der Seite derjenigen, die für die Gerechtigkeit in diesem Drama kämpfen, sind unterdessen Rosario Dawson und Peter Sarsgaard zu sehen.

Doch auch wenn sie allesamt eine atemberaubende Performance abliefern, so ist es doch die Leistung von Kaytlin Dever, die alle anderen in den Schatten stellt. Als Betsy Mallum spielt sie nicht nur die Leidtragende in „Dopesick“, sondern ist auch das Sinnbild einer ganzen Bevölkerung, die unter diesem perfiden Spiel eines Pharmaunternehmens zu leiden hatten und noch immer haben.

Lohnt sich, weil…

… wir den Pharmazie-Skandal in Amerika, der auch heute noch nicht als beendet gilt, direkt aus mehreren Perspektiven präsentiert bekommen.