Dopesick (2021)
Original-Titel: DopesickErhöhtes Suchtpotenzial bei Disney+! Der Streamer bringt mit „Dopesick“ die Hollywood-Version des Oxycontin-Skandals heraus.
Die Handlung von Dopesick
Der Pharmakonzern Purdue bringt ein neues Schmerzmittel namens OxyContin auf den Markt, das bei den niedergelassenen Ärzten als neues Wunderheilmittel vermarktet wird, da angeblich nur weniger als ein Prozent der Patienten davon süchtig werden. Der Hausarzt und Allgemeinmediziner Dr. Samuel Finnix verschreibt guten Gewissens das neue Medikament an seine Patienten, die als Minenarbeiter in Virgina aufgrund der harten körperlichen Arbeit auf Schmerzmittel zurückgreifen müssen. Doch mit der Zeit stellt sich heraus, dass die Patienten ein exzessives Suchtverhalten entwickeln. Der Leiter der Drogenbehörde sowie das Gesundheitsamt streben eine Untersuchung des neuen Wundermittels an, während das Pharmaunternehmen sich schließlich vor Gericht verantworten muss. Währenddessen steigt die Rate der Gewaltdelikte in Virgina rasant an und die Gemeinschaft der Minenarbeiter versinkt im Chaos. Schnell weitet sich das Problem auf das ganze Land aus.
Kritik zu Dopesick
In der Filmindustrie kommt es nicht selten vor, dass auch Sachbücher, in
der Regel Autobiografien diverser Persönlichkeiten, den Weg auf die
Leinwand finden. So konnten wir uns bereits Michael Lewis‘ „Moneyball“ und Clint Eastwoods „American Sniper“
in den Kinosälen zu Gemüte führen. Das sind natürlich nur zwei
Beispiele aus einer schier unendlichen Flut an filmischen Werken. Dass
diese auch in den nächsten Jahren wohl kein Ende nehmen wird, zeigt „Dopesick“, die neueste Serienproduktion von „Empire“-Schöpfer Danny Strong.
Die achtteilige Miniserie beruht auf dem Sachbuch „Dopesick: Dealers, Doctors, and the Drug Company That Addicted America“ von Autorin Beth Macy
und widmet sich damit einem höchst brisanten Thema. Denn die
Schlammschlacht um das süchtig machende Mittel Oxycontin ist auch drei
Jahre nach Erscheinen des Buches noch längst nicht beendet.
Um diesen landesweiten Skandal möglichst gut in Szene zu setzen, legt
Danny Strong den Fokus auf eine teils überdramatisierte Darstellung, was
den Erfolg des Gesamtwerks jedoch in keiner Weise schmälert, und einen
hochkarätigen Cast. Beispielsweise schlüpfen Michael Stuhlbarg, Will Poulter und Michael Keaton
in die Rollen der Drahtzieher, die sich bis hinunter in die Reihen
scheinbar ahnungsloser Ärzte erstrecken. Auf der Seite derjenigen, die
für die Gerechtigkeit in diesem Drama kämpfen, sind unterdessen Rosario Dawson und Peter Sarsgaard zu sehen.
Doch auch wenn sie allesamt eine atemberaubende Performance abliefern, so ist es doch die Leistung von Kaytlin Dever,
die alle anderen in den Schatten stellt. Als Betsy Mallum spielt sie
nicht nur die Leidtragende in „Dopesick“, sondern ist auch das Sinnbild
einer ganzen Bevölkerung, die unter diesem perfiden Spiel eines
Pharmaunternehmens zu leiden hatten und noch immer haben.
Lohnt sich, weil…
… wir den Pharmazie-Skandal in Amerika, der auch heute noch nicht als
beendet gilt, direkt aus mehreren Perspektiven präsentiert bekommen.