Die Handlung von Deadly Class

In dieser gleichnamigen Comic-Adaption von „Deadly Class“ schlägt sich der wohnungslose Außenseiter Marcus Lopez Arguello in den Straßen von San Francisco ganz allein durch, um zu überleben und in ihm wächst der Hass und die Wut auf die Welt. In dieser Situation wird er plötzlich von der mysteriösen Hochschule "Kings Dominion" für Attentäter, Killer und Auftragsmörder rekrutiert, die ihre Schüler unter dem psychopathischen Direktor Lin nach dem extrem brutalen Motto erzieht: Töten ist ein erlernbares Handwerk und Mord ist eine Kunst. Auf diese Hochschule schickt die herrschende Elite ihre psychopathischen Kinder, damit sie ihr menschenvernichtendes Potential optimal entwickeln können. Marcus versucht dort beim Abarbeiten eines Lehrplans, der ihn zum gewissenlosen Mörder erziehen soll und zwischen gefährlichen Cliquen, seine eigenen jugendlichen Wachstumsschmerzen unter Kontrolle zu halten und seinen moralischen Kompass nicht komplett zu verlieren.


Kritik zu Deadly Class

Nach Sichtung von Season 1 stellt sich uns tatsächlich nur eine einzige Frage: Wieso zur Hölle hat Syfy „Deadly Class“ abgesetzt? Die Adaption der gleichnamigen Graphic Novel von Rick Remender und Wesley Craig ist die perfekte Ergänzung zu schräg blutigen, sagenhaft abgefahrenen Produktionen wie „Preacher“, „The Boys“ oder Gerard Ways „The Umbrella Academy“. Warum also fand die Serie nach nur einer Staffel und lediglich 10 Episoden keinen neuen Abnehmer, nachdem Syfy den Stecker gezogen hatte? Ein Mysterium, das wohl auf ewig unter Tweets und Verschwörungstheorien begraben bleiben wird. Zumindest Netflix hätten wir an dieser Stelle mit relativ entspannter Sicherheit beschworen, um „Deadly Class“ aufzufangen und in eine glorreiche Zukunft zu führen. Pustekuchen.

Dabei ist „Deadly Class“ schon auf dem Papier einmalig und sagenhaft gut: In der innerstädtischen Finsternis der 80er angesiedelt, landet die Serie von den beiden Produzenten Anthony und Joe Russo („Avengers: Endgame“) sowie Autor Rick Remender selbst absolut stilsicher den Spagat zwischen Coming-of-Age-Story, romantisch angehauchtem Teen-Drama und brutaler Assassinenaction. Mal ernst, mal sagenhaft komisch lernen unsere Schurken von morgen Folge für Folge, wie man sein Auftragsziel am schnellsten (oder brutalsten) umlegt. Gleichzeitig geht es aber auch um Zusammenhalt und familiäre beziehungsweise freundschaftliche Bande - auch unter Assassinen braucht man eben mal eine Schulter zum Ausweinen.

Als wäre das alles in Kombination mit dem brutal kultigen Soundtrack aus Public Enemy, The Specials, Joy Division und Misfits noch nicht genug, setzt „Deadly Class“ auch noch auf einen überaus versierten Cast samt Marvel-Support. So gibt sich „Doctor Strange“-Sidekick Benedict Wong als erbarmungsloser Lehrmeister Lin die Ehre, rockt „To All the Boys“- und „X-Men: Apocalypse“-Star Lana Condor die mit Abstand stärkste weibliche Hauptrolle. Eigentlicher Lead ist jedoch Newcomer Benjamin Wadsworth, der den leicht trotteligen Underdog mit tragischer Backstory überragend meistert. Also, wir fragen noch einmal: Warum, Syfy?