Deadloch (2023)

Kritik zu Deadloch

Was ist beängstigender als ein Mordfall in Metropolen? Richtig, ein Mord in einer Kleinstadt, wo jeder jeden kennt. Aus diesem Grund gibt es in unserer Serienlandschaft auch so viele Krimiserien, die kleine Gemeinden in Angst und Schrecken versetzen. Da gibt es beispielsweise die Kultserie „Twin Peaks“, die britische „Broadchurch“-Serie und „Three Pines“ aus Kanada.

Diese sonst sehr ernste Thematik kann man aber durchaus auch mit der gewissen Prise Humor verfeinern, wie es in „Tschugger“ oder in den Eberhofer-Krimis hierzulande bereits geschehen ist. Auch Australien ist mittlerweile auf diese Idee gekommen und serviert uns diese Woche mit „Deadloch“ eine äußerst charmante Krimi-Abwechslung, die sich an den ganzen Klischees bedient, und diese auf den Kopf stellt, um den Zuschauern hier und da einen kleinen Twist zu bieten.

So fällt in „Deadloch“ nicht der einheimische Polizist mit seiner locker flockigen Ermittlungsmethode auf, sondern der extra aus der Großstadt beorderte Detective. Auch handelt es sich hier nicht um zwei männliche Protagonisten oder wie es in „Der Pass“ der Fall war, um einen Kerl und eine Frau, sondern um zwei Ermittlerinnen.

Hinzu kommt, dass die Verantwortlichen sich graziös auf dem schmalen Grat zwischen schwarzem Humor und ernster Sozialkritik üben, ohne dabei ins Straucheln zu geraten. Zumindest teilweise, denn wenn Eddie zum wiederholten Mal beleidigende Motivationssprüche heraushaut und das mit einer brachialen Lautstärke, dann zerrt das nicht nur an den Nerven ihrer Polizei-Crew. Lohnt sich, weil die Serie die typischen Krimi-Klischees einfach mal auf links dreht. Gepaart mit dem unverkennbaren australischen Humor, sorgt die Serie so für ein wenig Abwechslung.