Bad Behaviour (2023)

Kritik zu Bad Behaviour

Womöglich haben es schon viele Mädchen wie Jungen in ihrer Schulzeit erlebt: Hänseleien, Schikanen und Demütigung durch andere Schüler. Und jeder geht mit diesen Erfahrungen anders um. Die australische Autorin Rebecca Starford hielt solche Erlebnisse in ihren Memoiren fest, die nun mit „Bad Behaviour“ auch in Farbe und als Bewegtbild auf die Mattscheiben gelangen.

Triggerwarnung für Betroffene ist hier sicherlich angebracht. Denn „Bad Behaviour“ trifft den Nagel in vielerlei Hinsicht auf den Kopf. Ob es der verzweifelte Drang nach Anerkennung ist, der blinde Gehorsam Regeln zu erfüllen, die sich immer wieder verändern oder die Angst bei den Tyrannen der Schule in Ungnade zu fallen und ihren Zorn auf sich zu lenken, all das bringt die Serie „Bad Behaviour“ auf erschreckende Weise zum Ausdruck.

Dabei gibt es einige Glanzlichter am Schauspiel-Firmament. Markella Kavenagh, die die böse Portia spielt, ist der Teufel, wie er im Buche steht. Ein Blick von ihr, ein fieses Grinsen und schon fährt es einem kalt den Rücken hinunter. Auch Yerin Ha macht eine gute Figur als Alice Kang, die manche der Qualen mit erschreckender Würde erträgt.

Nur Jana McKinnon, mit der sich wohl die meisten identifizieren sollen, ist schwach. Natürlich ist ihre Rolle eine regelrechte Gratwanderung, doch gerade dann sollte die Performance sitzen. Ansonsten endet der Blick in die Serie eher unbefriedigend. Lohnt sich, weil die Serie erschreckend akkurat das Leben und die Gedankenwelt von Teenagerinnen zur Schau stellt. Doch leider steht und fällt das Interesse mit den Hauptdarstellerinnen und da kann nicht jede den Erwartungen gerecht werden.