After Life (2019)

Kritik zu After Life

Facettenreich ist vielleicht nicht das erste Attribut, das einem bei Nörgelkopf Ricky Gervais in den Sinn kommt. Mit dem britischen Original von „The Office“, „Extras“ und diversen ähnlich gelagerten Produktionen hat sich der Comedian einen ganz eigenen, ganz speziellen Status erarbeitet. Nicht zuletzt seine Auftritte als Host der Golden Globes (ganze fünf Mal durfte Ricky Gervais über Hollywood und die Welt herziehen) sorgten dafür, dass der Brite nicht selten von allen Seiten krisiert wird - dabei ist Ricky Gervais einfach nur konsequent in seinem Tun.

Auch „After Life“, die insgesamt fünfte, exklusive Zusammenarbeit mit Netflix nach „Derek“, „Special Correspondents“, „David Brent: Life on the Road“ und seinem Stand-up-Special „Humanity“, ist im Kern wieder Ricky Gervais durch und durch. Diesmal zeigt sich der Comedian jedoch zur Abwechslung mal von seiner reflektierten, emotional grüblerischen Seite, was „After Life“ zum mit Abstand stärksten Projekt des Briten macht. Die Sadcom findet stets den perfekten Spagat zwischen Trauer und Freude, lädt dabei nicht selten zum Griff nach dem Taschentuch ein und sorgt gleichzeitig für tränenreiche, fies düstere Lacher am laufenden Band.

Für den Cast der Serie hat sich Ricky Gervais quasi ein Greatest Hits-Album der eigenen Karriere zusammengestellt und ausschließlich gute Freunde und Kollegen besetzt. Den starken Zusammenhalt zwischen allen Beteiligten spürt man so in jeder einzelnen Szene.

Lohnt sich, weil...

... Ricky Gervais seine fantastische Netflix-Sadcom mit einer emotionalen letzten Staffel zu einem gelungenen Abschluss bringt. Stellt euch wieder auf zahlreiche Taschentuchmomente ein - wer hat da schon wieder Zwiebeln hingestellt?