1899 (2022)

Kritik zu 1899

Baran bo Odar und Jantje Friese. Zwei Namen, die inzwischen wohl jeder deutsche Serienfan kennt und liebt. Mit ihrer Mystery-Serie „Dark“ haben die beiden Kreativpartner eine der besten deutschen Produktionen aller Zeiten bei Nefflix installiert, neue Maßstäbe für den deutschen Film insgesamt gesetzt und sogar die letzte große Hürde - ein rund auserzähltes Finale - mit Bravour gemeistert.

Jetzt kehren Baran bo Odar und Jantje Friese zurück.

Mit „1899“ wollen die beiden Showunner, Autoren und Regisseure nicht nur ein weiteres, komplex faszinierendes Mystery-Konstrukt errichten, sondern vor allem auf Produktionsebene die Grenzen des Möglichen so weit es nur geht ausreizen. Für die Inszenierung ihrer packenden „1899“-Geschichte, die uns auf ein Auswandererschiff verschlägt und uns somit acht Folgen lang auf hoher See festsetzt, nutzten bo Odar und Friese die innovative Kameratechnik von Lucasfilm.

Statt für „1899“ also schnöde Greenscreens zu verwenden, verwandelt die aus „The Mandalorian“ bekannte Technik den kompletten Raum in ein immersives Gebilde, in dem alles enorm real wirkt. Die perfekte Ausgangslage für eine beklemmende und verdrehte Mystery-Geschichte!

Lohnt sich, weil...

... schon „Dark“ brillant war, „1899“ jetzt ganz ähnlich meisterlich nachlegt. Doch Vorsicht: Wer nur mal kurz nicht aufpasst, verliert direkt den roten Faden. Wie schon „Dark“ ist auch „1899“ kein leicht verdaulicher Snack für zwischendurch. Wer sich aber auf die Intensität der Story und der Inszenierung einlässt, bekommt hier definitiv seine neue Netflix-Lieblingsserie!