In den wirklich großen Produktionen sprechen wir sogar von einigen Hundert Profis, teils sogar beträchtlich mehr – und das sind nur diejenigen, die in den Credits erwähnt werden. Fast immer gehören diese Crew-Mitglieder zu speziellen Departments, die alle nur eine gewisse Funktion ausüben. Wir zeigen jetzt die wichtigsten dieser Teams und wofür sie am Set oder abseits davon zuständig sind.
Pre-Production, Principal Photography und Post-Prodcution: Was die Departments mit den drei Produktionsphasen zu tun haben
Zum Einstieg lohnt sich ein Blick darauf, welche Rolle die einzelnen Produktionsphasen bei der Herstellung eines Filmes spielen. Dabei werden bereits einige Zusammenhänge zu den Departments deutlich.
Die drei Produktionsphasen
Die erste Phase der Produktion ist die Pre-Production. Hierzu zählen alle Schritte und Notwendigkeiten, die vor den eigentlichen Dreharbeiten erledigt werden müssen. Unter anderem umfasst das die Besetzung und die Suche nach den passenden Locations. Des Weiteren werden in diesem Rahmen die Requisiten, die im Film genutzt werden sollen, ausgewählt und besorgt.
Die wohl bekannteste Phase der Produktion eines Films nennt sich Principal Photography. Dazu gehören die eigentlichen Dreharbeiten am Set, also die Zeit, in der das Material, was wir später im Kino sehen, gefilmt wird.
Finalisiert werden Film-Projekte in der sogenannten Post-Produktion. Hier wird das zuvor gedrehte Material aufbereitet und zum finalen Film zusammengesetzt. Relevant sind hierbei Arbeitsschritte wie der Schnitt und das Color-Grading.
Zusammenhänge mit den Departments
Anhand dieser klaren Trennung zeigt sich bereits, dass nicht alle Abteilungen der Filmproduktion in allen Phasen benötigt werden. Vielmehr beteiligen sich die meisten Akteure lediglich an einer oder maximal zwei der drei Phasen.
Die Beispiele hierfür sind vielseitig. Assistenten für das Set haben kaum etwas mit der Post-Produktion zu tun. Cutter wiederum sind nur in den seltensten Fällen umfangreich in die Pre-Production oder die eigentlichen Dreharbeiten involviert.
Die wichtigsten Departments im Überblick
Mit diesem Grundwissen lohnt sich ein Blick auf die einzelnen Abteilungen sowie die vielseitigen Rollen und Aufgaben, die die Mitarbeiter hier erfüllen. Relevant sind dabei allen voran:
- die Produktion,
- die Regie,
- Kamera und Licht,
- Sound,
- Kostüm und Make-up,
- das Stunt Department,
- die Abteilung Special Effects
- sowie die Aufgabenverteilung in der Post-Produktion.
Produktion
Vielen Zuschauern ist der Begriff Film-Produzent sicherlich bekannt. In dieser Sparte gibt es einige Persönlichkeiten, die sich einen großen Namen gemacht haben, wie zum Beispiel Bernd Eichinger. Allerdings gibt es in der Produktionsabteilung mehrere Berufe, die sich in kleinen, aber feinen Details unterscheiden. Hierzu zählen:
- der Producer,
- der Executive Producer,
- der Line Producer,
- der Produktionsassistent
- sowie das Produktionsmanagement.
Der Producer oder Filmproduzent hat eine äußerst verantwortungsvolle Aufgabe. So muss er sich um viele verschiedene Details der Organisation und Umsetzung kümmern, ohne allerdings in die eigentliche Realisierung und die künstlerischen Aspekte einzugreifen. Hierfür ist der Regisseur verantwortlich (zu dieser Aufgabe gleich mehr). Vielmehr zählen die Kalkulation und das Akquirieren der Finanzen zu den Verantwortlichkeiten des Producers. Außerdem beaufsichtigt er die Organisation der Dreharbeiten sowie der Postproduktion.
Ein weiterer bekannter Titel ist der Executive Producer, dessen Aufgaben sich von denen des Produzenten deutlich unterscheiden. Der Executive Producer ist in den meisten Fällen nicht in die Organisation und die Realisierung eines Projektes mit einbezogen. Stattdessen setzt er einen Rahmen und damit gewisse Grenzen hinsichtlich des Budgets und der Inhalte eines Films. In einigen Fällen gibt er vor der Umsetzung einen kreativen Input.
Der Begriff Line Producer bedeutet übersetzt ins Deutsche Herstellungsleiter. Diese Personen sind oftmals fest bei einer Filmfirma angestellt und verwalten die Budgets. Darüber hinaus übernimmt der Line Producer administrative Aufgaben, die strategische Planung und Personalentscheidungen. Zu dieser Tätigkeit gehört es gleichermaßen, den jeweiligen Markt zu beobachten und daraus entsprechende Rückschlüsse zu ziehen, die in die Entscheidungen einbezogen werden.
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Produktionsassistenten wiederum sind für die Umsetzung einiger alltäglicher Aufgaben zuständig. Dazu gehört das Erstellen von Dreh- und Schnittplänen sowie die Suche nach Drehorten. Je nach konkretem Projekt sorgen sie auch für die Sicherheit und Infrastruktur.
Regie
Die Regie kümmert sich um die künstlerische und kreative Umsetzung eines Films. In diesem Department sind vor allem die Berufe des Regisseurs und des Regieassistenten relevant.
Der Regisseur
Einen besonders wichtigen und zentralen Part bei der Erstellung eines Films nehmen die Regisseure ein. Sie verantworten, wie bereits angeklungen, um die künstlerische Umsetzung eines Projektes und treffen damit zentrale Entscheidungen, die sich massiv auf das Ergebnis auswirken.
Regisseure nehmen von Beginn an Einfluss auf die verschiedensten Abteilungen beim Film. Sie haben immer das Gesamtergebnis im Auge und im besten Fall bereits früh eine detaillierte Vision, wie der Streifen am Ende aussehen soll. Im Endeffekt koordinieren die Regisseure die praktische Arbeit aller Beteiligten und geben entsprechende Anweisungen. Unter anderem beschäftigen sie sich damit, Charaktere und Ideen weiterzuentwickeln. Nicht selten probieren Regisseure am Set das ein oder andere aus, bis sie zu einem optimalen Ergebnis kommen.
In den meisten Fällen sind Regisseure dementsprechend an allen drei Produktionsphasen beteiligt – ihre Arbeit ist mit Beendigung eines Drehs nicht immer abgeschlossen.
Einige Regisseure haben sich durch eine Reihe von gelungenen Werken einen international bekannten Namen gemacht. Hierzu zählen:
- Martin Scorsese,
- Christopher Nolan,
- Steven Spielberg,
- und James Cameron.
Oftmals ist ein anerkannter Regisseur für seine Leistungen in einem bestimmten Genre sowie einen eigenen Stil bekannt.
Regieassistenz
Regieassistenten gehen, wie die Berufsbezeichnung bereits vermuten lässt, dem Regisseur bei seiner Arbeit zur Hand. Zunächst werden dafür alle wichtigen Details eines Films gemeinsam besprochen. Daraufhin bereiten die Assistenten die Dreharbeiten vor und erstellen Auszüge aus dem Drehbuch, in denen sie die für eine Szene jeweils wichtigen Aspekte festhalten. Das beinhaltet einen Überblick über die Bildeinstellungen, die benötigen Darsteller, die Requisiten und weiteres. Zusätzlich erleichtern sie dem Regisseur die Zusammenarbeit mit anderen Abteilungen wie der Produktion.
Kamera und Licht
Aus technischer Sicht gehören die Kamera und das Licht am Filmset zu den wichtigsten Faktoren, um die Szenen optimal abdrehen zu können. In beiden Abteilungen gibt es verschiedene Aufgaben und Positionen, die gemeinsam für ein optimales Ergebnis sorgen.