In der vierten Staffel von „Slow Horses – Ein Fall für Jackson Lamb“ bleibt der unverwechselbare Mix aus scharfem Humor und düsterer Spionage-Action intakt. Die Serie vertieft sich jedoch stärker in persönliche Dramen und emotionale Verstrickungen. Während sich die Mitglieder von Slough House erneut mit den Schattenseiten des britischen Geheimdienstes auseinandersetzen müssen, führen neue und bekannte Gesichter die Handlung deshalb in unerwartete Richtungen. Dies kommt bei den Kritikern enorm gut an.
Eine packende und persönliche Geschichte
James Dyer von „Empire“ beschreibt die Staffel sogar als „die unterhaltsamste Zeit vor dem Bildschirm in diesem Jahr“ und hebt hervor, dass sie mit einem Knall beginnt – und zwar buchstäblich, da in der ersten Szene ein Einkaufszentrum in die Luft gesprengt wird. Diese explosive Eröffnung setzt eine spannende Kette von Ereignissen in Gang, in denen auch River Cartwrights Großvater David (Jonathan Pryce), eine zentrale Rolle spielt. Pryces Darstellung eines ehemaligen Meisterspions, der nun an Demenz leidet, wird von Dyer als „brillant und zutiefst berührend“ bezeichnet.
Auch für Nick Clark vom „Standard“ ragt die emotionale Tiefe der Staffel heraus. Er beschreibt sie als „eine Geschichte über Familien, oder genauer gesagt, dysfunktionale Familien“. Die Frage, wie man mit einem ehemaligen Geheimdienstchef umgeht, dessen Gedächtnis ihn im Stich lässt, verleihe der Story eine zusätzliche Dimension.
Neue Charaktere bringen frischen Wind
Die neueingeführten Charaktere erhalten ebenfalls viel positive Resonanz. Abe Friedtanzer von „Awards Buzz“ ist insbesondere von James Callis begeistert. Callis, bekannt aus „Battlestar Galactica“, spielt einen „PR-besessenen Bürokraten“, der sofort in Konflikt mit Diana Taverner (Kristin Scott Thomas) gerät. Friedtanzer beschreibt Callis’ Figur als den „vielleicht lustigsten Neuzugang“.
Howard Waldstein von „CBR“ preist die „unheimliche Präsenz“ von Hugo Weaving als Frank Harkness, dem Hauptantagonisten dieser Staffel. Weavings Darstellung eines mysteriösen Söldners, der tief in die Vergangenheit der Cartwrights verstrickt ist, verleihe der Serie eine düstere Intensität, die für Waldstein bereits „Grund genug“ bietet, „die neue Staffel zu sehen“.
Kurze, aber dichte Erzählstruktur
Die straffe Erzählweise der vierten Staffel wird von mehreren Rezensenten hervorgehoben. James Dyer von „Empire“ lobt die Staffel für ihre „filler-freien und spannenden“ Episoden, die durch ihre Konzentration auf das Wesentliche zu einem besonders fesselnden Erlebnis würden. Diese Komprimierung sorge dafür, dass die Handlung durchweg intensiv bleibe.
Jean Henegan von „Pop Culture Maniacs“ ergänzt jedoch, dass trotz dieser Stärken einige Handlungsstränge „zu schnell und zu glatt“ aufgelöst würden, wodurch das Ende „ein bisschen zu perfekt“ wirke. Joonatan Itkonen von „Toisto“ findet die Fülle der Handlung ebenfalls manchmal als etwas überladen.
Fazit: Eine weitere herausragende Staffel
Die Kritiker sind sich dennoch einig, dass „Slow Horses“ mit der vierten Staffel weiterhin auf höchstem Niveau spielt. Tim Stevens von „The Spool“ spricht sogar direkt von „einer der besten Spionageserien unserer Zeit“.
Die emotionale Tiefe, die komplexen Charaktere und die düsteren, humorvollen Wendungen der Handlung machen also wohl auch diese Staffel zu einem Muss für Fans der Serie und Neulinge gleichermaßen. Wer eine intelligente, tiefgründige Spionageserie sucht, die sowohl Herz als auch Humor besitzt, ist hier genau richtig.