Wer an deutsche Filme und die Oscars denkt, landete bis dato immer bei „Das Leben der Anderen“. Jetzt hat der deutsche Film in Hollywood endlich ein neues Gesicht: Ganze vier Oscars durfte das fantastisch inszenierte Antikriegs-Epos „Im Westen nichts Neues“ gestern im Dolby Theatre entgegennehmen. Zum Vergleich: Bisher kam kein Film aus deutscher Produktion über einen Oscar hinaus. Geschichte geschrieben! Doch der Vierfachsieg kam nicht mal überraschend. Generell standen viele der Preisträger der 95. Oscar-Verleihung im Dolby Theatre in Hollywood gefühlt schon lange im Voraus fest.
Größter Abräumer des Abends war dabei „Everything Everywhere All at Once“. Das irre Multiversumspektakel von Daniel Kwan und Daniel Scheinert aka Daniels ging mit unglaublichen 11 Nominierungen ins Rennen, konnte davon letztlich verdiente sieben Trophäen mit nach Hause nehmen. Vor allem in den wichtigsten Kategorien trumpfte „Everything Everywhere All at Once“ groß auf: Neben Michelle Yeoh, Jamie Lee Curtis und Ke Huy Quan, die allesamt für ihre schauspielerischen Leistungen geehrt wurden, gewannen Kwan und Scheinert auch noch die Oscars für Bester Film, Bestes Originaldrehbuch und Beste Regie.
Bejubelt wurde am gestrigen Oscar-Abend auch das Comeback von Brendan Fraser. Für seine Performance in „The Whale“ gewann der 54-Jährige den Bester Hauptdarsteller-Preis und sprach in seiner Dankesrede über sein persönliches Glück, nach all den Jahren noch eine Chance in Hollywood bekommen zu haben.
Die Oscars 2023 im Überblick
- Bester Hauptdarsteller: Brendan Fraser in „The Whale“
- Bester Nebendarsteller: Ke Huy Quan in „Everything Everywhere All at Once“
- Beste Hauptdarstellerin: Michelle Yeoh in „Everything Everywhere All at Once“
- Beste Nebendarstellerin: Jamie Lee Curtis in „Everything Everywhere All at Once“
- Bester Animationsfilm: „Guillermo del Toros Pinocchio“
- Beste Kamera: „Im Westen nichts Neues“ von James Friend
- Bestes Kostümbild: „Black Panther: Wakanda Forever“ von Ruth Carter
- Beste Regie: „Everything Everywhere All at Once“ von Daniel Kwan und Daniel Scheinert
- Bester Schnitt: „Everything Everywhere All at Once“ von Paul Rogers
- Bester internationaler Film: „Im Westen nichts Neues“
- Bestes Maskenbild: „The Whale“ von Adrien Morot, Judy Chin und Annemarie Bradley
- Bester Soundtrack: „Im Westen nichts Neues“ von Volker Bertelmann
- Bester Film: „Everything Everywhere All at Once“
- Bestes adaptiertes Drehbuch: „Die Aussprache“ von Sarah Polley
- Bestes Originaldrehbuch: „Everything Everywhere All at Once“ von Daniel Kwan und Daniel Scheinert