„V2. Escape From Hell“ soll sein neuestes Werk heißen. Auf einem Preview-Poster soll der Kriegsfilm bereits als „The First Vertical Film“ angekündigt werden, was für die US-amerikanische Filmindustrie natürlich gleichbedeutend war mit dem „ersten Blockbuster im Handy-Format“. Doch warum geht der Regisseur, der bei bekannten Streifen wie „Wanted“ (2008) oder „Ben Hur“ (2016) Regie geführt hat, diesen Weg?
Ein berühmter Regisseur aus Kasachstan streckt bereits seine Fühler aus. Nach einer Serie im Smartphone-Format will er nun die Produktion eines Kriegsfilms im Hochformat starten. (Foto: pixabay.com © geralt - CC0 Public Domain)
Die US-amerikanische Filmlandschaft hatte bereits den richtigen Riecher: Es geht darum, den
Handynutzern, die immer häufiger auf ihrem Telefon auch Filme ansehen, einen Streifen zu präsentieren, für den sie nicht einmal das Handy drehen müssen. So wäre es nämlich üblich: Wer einen Film auf dem Handy sieht, der macht dieses mit einem Dreh zum Querformat-Bildschirm und damit zum Mini-Fernseher. Warum auch nicht? Weil Handynutzern ihr Gerät im Hochkant-Format viel besser in der Hand liegt, heißt es.
Die Statistik zeigt, die stationäre Nutzung scheint ein Auslaufmodell zu sein. Die mobile Nutzung hingegen wird immer beliebter (im Jahr 2017 lag die durchschnittliche Nutzungsdauer von Online-Videos bereits bei 56 Minuten täglich). Dementsprechend werden die User immer besser mit den passenden Angeboten bedient. Das zeigt sich auch mit Blick auf andere Medien und sogar Fernsehzeitschriften: Die bieten ihre Dienste immer häufiger sowohl in der Desktop-Variante als auch als App. So hat man das Abend-Programm zu jeder Zeit im Blick - inklusive Streaming, Live-TV und anderen Information.
Die aktuellen Platzhirsche im Filmbereich - Instagram, TikTok und andere Video-Dienste im Netz - machen es vor und bieten eben dort Medien im Hochformat an, allerdings natürlich keine professionell erstellten Filme. Quibi, eine Videoplattform, die bereits in den Startlöchern steht, hat sich als Zielgruppe vor allem Smartphone-Nutzer ausgeguckt und Netflix wird bereits heute auf dem Mini-Bildschirm konsumiert. Es scheint fast so, als wäre die permanente Verfügbarkeit (da das Smartphone ja stets in der Hosentasche mit am Start ist) wichtiger, als der Filmgenuss im Großformat.
Jeder denkt beim Gedanken an Film, Fernsehen und Co. direkt an ein Produkt im Querformat. Was es bedeutet, wenn hochformatige Streifen auf den Markt kommen, ist nicht abzuschätzen, denn: Wer Filme, die im Hochformat produziert wurden, im Kino oder im Fernseher sehen will, muss akzeptieren, dass ein Drittel des Bildschirms einfach „leer“ bleibt. (Foto: pixabay.com © geralt - CC0 Public Domain)
Wie der Film von Timur Bekmambetov ankommen wird, wird erst der Start zeigen. Inhaltlich bedient sich der Regisseur und Produzent nämlich nicht an einer neuen Idee. „V2. Escape From Hell“ ist ein Kriegsfilm. Der Protagonist beim Hochkant-Streifen ist ein russischer Pilot, der aus einem Konzentrationslager flieht - und zwar via Flugzeugentführung. Die Großproduktion (weswegen der Streifen auch als Blockbuster durch die Medienlandschaft eilt) soll eine wahre Geschichte als Grundlage haben. Dass das Thema Krieg immer wieder zum Stoff für einen Film werden kann, bewies bereits die Spielberg-Inszenierung „Der Soldat James Ryan“, „Wem die Stunde schlägt“ nach einem Werk von Ernest Hemingway sowie andere Filme, die die Kriegsthematik aufgreifen.
Zudem soll der Film direkt in zwei Varianten produziert werden - einmal als Blockbuster für die Welt und einmal exklusiv für den russischen Filmmarkt. Inhaltlich sollen sich die Varianten nicht nur sprachlich unterscheiden, sondern auch einige Einzelszenen sollen durch den Tausch der Szenerie den filmischen Sprung in ein anderes Land ermöglichen. Ob das mit einem Budget von zehn Millionen US-Dollar zu verwirklichen ist? Das weiß aktuell keiner. Auch zum zeitlichen Ablauf gibt es aktuell noch keine bestätigten Nachrichten, wohl aber eine Tendenz: Der Startschuss für die Dreharbeiten soll im Februar 2020 fallen, Anfang 2021 sollen die Streifen fertig sein.
Wer Timur Bekmambetov bzw. seinen Lebenslauf in der Filmbranche verfolgt, der merkt schnell: Wenn sich einer mit neuen Formaten einen Namen machen wird, dann vermutlich dieser Mann aus Kasachstan. Mit „Unknown User“ und „Searching“ hat er bereits die ersten Smartphone-Streifen auf den Markt gebracht. Der Erfolg gab ihm Recht, denn die kostengünstigeren Produktionen wurden zum Verkaufsschlager. „ Dead of Night “, eine Serie, die für Snapchat produziert wurde und deren erste Folge auch auf YouTube verfügbar war, waren ein weiterer Ausflug des Regisseurs in die Welt der Hochkant-Filme.
Auch der Film „Hardcore“ griff die beliebte, mobile Welt auf – und stellte das filmische Geschehen aus der Sicht eines Ego-Shooters dar. Hier musste der Regisseur allerdings ein wenig auf den Erfolg warten. In den Kinos kam der Streifen nicht gut an; anschließend fand er jedoch durchaus einige Fans. Inhaltlich scheint sich der Regisseur von seinem filmischen Vorleben auf jeden Fall verabschiedet haben. Was geblieben ist, ist der Schauplatz, denn auch die Komödie „Happy Rutsch“ spielte bereits in Russland.
Die Herausforderung für die Hochkant-Streifen liegt allerdings nicht in erster Linie in der Produktion begründet, sondern Filmemacher mit der Hochkant-Vision gehen auch ein Wagnis ein: Ein im Querformat produzierter Film macht im Kino auf der Leinwand eine gute Figur sowie auf dem Fernseher oder auf der Leinwand zuhause. Selbst auf dem Smartphone kann der Film (nach einer simplen 90-Grad-Drehung des Displays) im Querformat gesehen wird. Bei den Hochformat-Streifen ist das nicht möglich. Wer sie im Kino oder im Fernsehen ansieht, der muss auch mit der Tatsache zurechtkommen, dass es nur auf einem Drittel des Bildschirms etwas zu sehen gibt – der Rest ist Schwarz oder Weiß.
Ein berühmter Regisseur aus Kasachstan streckt bereits seine Fühler aus. Nach einer Serie im Smartphone-Format will er nun die Produktion eines Kriegsfilms im Hochformat starten. (Foto: pixabay.com © geralt - CC0 Public Domain)
Hochformat schlägt Großformat?
Die US-amerikanische Filmlandschaft hatte bereits den richtigen Riecher: Es geht darum, denHandynutzern, die immer häufiger auf ihrem Telefon auch Filme ansehen, einen Streifen zu präsentieren, für den sie nicht einmal das Handy drehen müssen. So wäre es nämlich üblich: Wer einen Film auf dem Handy sieht, der macht dieses mit einem Dreh zum Querformat-Bildschirm und damit zum Mini-Fernseher. Warum auch nicht? Weil Handynutzern ihr Gerät im Hochkant-Format viel besser in der Hand liegt, heißt es.
Die Statistik zeigt, die stationäre Nutzung scheint ein Auslaufmodell zu sein. Die mobile Nutzung hingegen wird immer beliebter (im Jahr 2017 lag die durchschnittliche Nutzungsdauer von Online-Videos bereits bei 56 Minuten täglich). Dementsprechend werden die User immer besser mit den passenden Angeboten bedient. Das zeigt sich auch mit Blick auf andere Medien und sogar Fernsehzeitschriften: Die bieten ihre Dienste immer häufiger sowohl in der Desktop-Variante als auch als App. So hat man das Abend-Programm zu jeder Zeit im Blick - inklusive Streaming, Live-TV und anderen Information.
Die aktuellen Platzhirsche im Filmbereich - Instagram, TikTok und andere Video-Dienste im Netz - machen es vor und bieten eben dort Medien im Hochformat an, allerdings natürlich keine professionell erstellten Filme. Quibi, eine Videoplattform, die bereits in den Startlöchern steht, hat sich als Zielgruppe vor allem Smartphone-Nutzer ausgeguckt und Netflix wird bereits heute auf dem Mini-Bildschirm konsumiert. Es scheint fast so, als wäre die permanente Verfügbarkeit (da das Smartphone ja stets in der Hosentasche mit am Start ist) wichtiger, als der Filmgenuss im Großformat.
Jeder denkt beim Gedanken an Film, Fernsehen und Co. direkt an ein Produkt im Querformat. Was es bedeutet, wenn hochformatige Streifen auf den Markt kommen, ist nicht abzuschätzen, denn: Wer Filme, die im Hochformat produziert wurden, im Kino oder im Fernseher sehen will, muss akzeptieren, dass ein Drittel des Bildschirms einfach „leer“ bleibt. (Foto: pixabay.com © geralt - CC0 Public Domain)
Wird „V2. Escape From Hell“ ein Hit?
Wie der Film von Timur Bekmambetov ankommen wird, wird erst der Start zeigen. Inhaltlich bedient sich der Regisseur und Produzent nämlich nicht an einer neuen Idee. „V2. Escape From Hell“ ist ein Kriegsfilm. Der Protagonist beim Hochkant-Streifen ist ein russischer Pilot, der aus einem Konzentrationslager flieht - und zwar via Flugzeugentführung. Die Großproduktion (weswegen der Streifen auch als Blockbuster durch die Medienlandschaft eilt) soll eine wahre Geschichte als Grundlage haben. Dass das Thema Krieg immer wieder zum Stoff für einen Film werden kann, bewies bereits die Spielberg-Inszenierung „Der Soldat James Ryan“, „Wem die Stunde schlägt“ nach einem Werk von Ernest Hemingway sowie andere Filme, die die Kriegsthematik aufgreifen.Zudem soll der Film direkt in zwei Varianten produziert werden - einmal als Blockbuster für die Welt und einmal exklusiv für den russischen Filmmarkt. Inhaltlich sollen sich die Varianten nicht nur sprachlich unterscheiden, sondern auch einige Einzelszenen sollen durch den Tausch der Szenerie den filmischen Sprung in ein anderes Land ermöglichen. Ob das mit einem Budget von zehn Millionen US-Dollar zu verwirklichen ist? Das weiß aktuell keiner. Auch zum zeitlichen Ablauf gibt es aktuell noch keine bestätigten Nachrichten, wohl aber eine Tendenz: Der Startschuss für die Dreharbeiten soll im Februar 2020 fallen, Anfang 2021 sollen die Streifen fertig sein.
Zukunftsszenario oder PR-Gag?
Wer Timur Bekmambetov bzw. seinen Lebenslauf in der Filmbranche verfolgt, der merkt schnell: Wenn sich einer mit neuen Formaten einen Namen machen wird, dann vermutlich dieser Mann aus Kasachstan. Mit „Unknown User“ und „Searching“ hat er bereits die ersten Smartphone-Streifen auf den Markt gebracht. Der Erfolg gab ihm Recht, denn die kostengünstigeren Produktionen wurden zum Verkaufsschlager. „ Dead of Night “, eine Serie, die für Snapchat produziert wurde und deren erste Folge auch auf YouTube verfügbar war, waren ein weiterer Ausflug des Regisseurs in die Welt der Hochkant-Filme.Auch der Film „Hardcore“ griff die beliebte, mobile Welt auf – und stellte das filmische Geschehen aus der Sicht eines Ego-Shooters dar. Hier musste der Regisseur allerdings ein wenig auf den Erfolg warten. In den Kinos kam der Streifen nicht gut an; anschließend fand er jedoch durchaus einige Fans. Inhaltlich scheint sich der Regisseur von seinem filmischen Vorleben auf jeden Fall verabschiedet haben. Was geblieben ist, ist der Schauplatz, denn auch die Komödie „Happy Rutsch“ spielte bereits in Russland.
Die Herausforderung für die Hochkant-Streifen liegt allerdings nicht in erster Linie in der Produktion begründet, sondern Filmemacher mit der Hochkant-Vision gehen auch ein Wagnis ein: Ein im Querformat produzierter Film macht im Kino auf der Leinwand eine gute Figur sowie auf dem Fernseher oder auf der Leinwand zuhause. Selbst auf dem Smartphone kann der Film (nach einer simplen 90-Grad-Drehung des Displays) im Querformat gesehen wird. Bei den Hochformat-Streifen ist das nicht möglich. Wer sie im Kino oder im Fernsehen ansieht, der muss auch mit der Tatsache zurechtkommen, dass es nur auf einem Drittel des Bildschirms etwas zu sehen gibt – der Rest ist Schwarz oder Weiß.