In dem nun auch für die Playstation 4 erschienenen Titel wird der neunjährige Peter Shannon vermisst. Seine Spur führt in den Black Hill Forest, der vielen Bewohnern des nahen Städtchen Burkittsville immer noch einen Schauer über den Rücken laufen lässt: Schließlich gilt er als Heimat der Hexe von Blair, die bereits einige Kinder und drei Studenten auf dem Gewissen haben soll. Aus anfangs noch unbekannten Gründen beteiligt sich auch der ehemalige Polizist Ellis an der Suche nach dem Jungen, ohne sich allerdings seinen früheren Kollegen direkt anzuschließen. Ihm zur Seite steht deshalb lediglich sein treuer Schäferhund Bullet, der wichtige Hinweise findet, vor Gefahren warnt und auch als seelische Stütze für Ellis dient.
Denn Ellis wird aufgrund von Kriegserfahrungen und den Erinnerungen an schreckliche Fehlentscheidungen immer wieder von Wahnvorstellungen heimgesucht, die seine Wahrnehmung der Realität erschüttern. Ein tierischer Freund, der zwischen Wirklichkeit und Fantasie unterscheiden kann, erweist sich deshalb oft als äußerst nützlich. Allerdings kann auch Bullet die Mitarbeit verweigern, wenn er von seinem Herrchen zu schlecht behandelt wird. Mit Leckerlies, Lob und Streicheleinheiten lässt sich die Bindung zu dem Hund dagegen sogar noch stärken. Auf der mit vielen Hinweisen gespickten Fährte dringt das Duo immer weiter in den dichten und teils extrem finsteren Wald vor. Deshalb erweist sich eine Taschenlampe bald als zweiter nützlicher Helfer – auch wenn sie natürlich nur ein wenig Licht in die Dunkelheit bringt. Um die später auftauchenden übernatürlichen Wesen zu vertreiben, reicht ihre Helligkeit aber auf jeden Fall aus.
Immer wieder lassen sich einige Videokassetten finden, deren Inhalt einen Einblick in frühere Geschehnisse gibt. Sie können dabei teils sogar die Wirklichkeit beeinflussen, da sich beispielsweise durch geschicktes Vor- bzw. Zurückspulen bestimmte Hindernisse entfernen lassen. Besonders stressige Rätsel muss man aber nicht befürchten, da "Blair Witch" stärker auf seine Geschichte auf als spielerische Herausforderungen setzt. Die Story wird durch das eigene Verhalten und bestimmte Entscheidungen stark beeinflusst, weshalb ein zweiter Durchgang durchaus lohnenswert ist.
Grafisch wird bei "Blair Witch" eine nahezu perfekte Kulisse geschaffen, in der manchmal selbst einzelne Schritte Überwindung kosten. Dazu trägt auch die phänomenale Akustik bei, die die ohnehin teils unheimlichen Geräusche eines naturbelassenen Waldes mit Horroreffekten kombiniert. Die dort gezeigte Liebe zum Detail floss auch in die Gestaltung der Halluzinationen von Ellis ein, die oft kurzzeitig an andere Orte entführen.
Die Filme
Als die beiden Filmstudenten Daniel Myrick und Eduardo Sánchez ab 1993 die Idee verfolgten, einen Mix aus Horror- und Dokumentarfilm zu drehen, hätten sie sicher nicht mit Einnahmen von knapp 250 Millionen Dollar an den Kinokassen gerechnet. Für ihre Low-Budget-Produktion "Blair Witch Project" (1999) schickten sie drei Jungschauspieler mit rudimentären Anweisungen und Kameras los, um ihre Szenen selbst zu drehen. Dadurch erhielt die Geschichte rund um drei bei ihrer Suche nach der Hexe von Blair verschwundene Studenten einen pseudo-dokumentarischen Charakter, den eine fingierte Webseite noch verstärkte. Auf dieser wurde detailliert von den Vorkommnissen berichtet, inklusive fiktiver Interviews mit den Angehörigen der "Opfer".
Das Vorbild von "Blair Witch Project" inspirierte einige andere Horrorfilme wie "Paranormal Activity" oder „“, in denen das Geschehen gefühlt ebenfalls durch authentisches Videomaterial festgehalten wurde. "Blair Witch 2" (2000) kehrte diesem Format dennoch den Rücken. Der eher klassische Horrorfilm konnte Kritiker und Zuschauer kaum überzeugen, so dass erst 2016 mit "Blair Witch" ein dritter Teil folgte. Mit drei Freunden geht der Student James Donahue hier auf die Suche nach seiner vor zwanzig Jahren verschwundenen Schwester Heather, nachdem neues Videomaterial auf ihr Überleben hindeutet.
Ab sofort im Handel erhältlich: Blair Witch
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