Ausgetanzt bei Prime Video: Die von Amy Sherman-Palladino und Daniel Palladino („Gilmore Girls“, „The Marvelous Mrs. Maisel“) entwickelte Serie „Étoile“ wird nach nur einer Staffel abgesetzt. Und das, obwohl Amazon ursprünglich gleich zwei Staffeln zugesagt hatte. Doch jetzt heißt es: au revoir statt encore! – und das ziemlich plötzlich.
Woran’s lag? Laut Brancheninsidern war es eine klassische Kosten-Nutzen-Rechnung: Zwar glänzte „Étoile“ mit internationalen Drehorten in Paris und New York, aber eben auch mit einer entsprechend saftigen Produktionsrechnung. Dazu kamen leider enttäuschende Zuschauerzahlen – die Nielsen-Streaming-Charts hat das Ganze nur aus der Ferne gesehen. Trotz einer Starbesetzung um Luke Kirby, Charlotte Gainsbourg, Lou de Laâge und David Alvarez reichte es nicht zum Streaming-Erfolg.
Inhaltlich versprach die Serie viel: Ein künstlerisches Duell zweier großer Ballettkompanien, kunstvolle Intrigen, persönliche Dramen, und das alles in zwei der glamourösesten Städte der Welt. Wer jetzt denkt, das klingt nach Hochkultur mit Unterhaltungswert – richtig! Und genau deshalb schmerzt die Absetzung besonders viele Fans. Die Kritik? Durchweg wohlwollend. Das Storytelling, der Look, die Darsteller – alles auf hohem Niveau. Nur: Wenn der Applaus ausbleibt, nützt der schönste Spitzenschuh nichts. Und so zieht Prime Video den Stecker.
Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt, und tatsächlich klammern sich einige Fans an die Möglichkeit, dass ein anderer Streamingdienst die Serie weiterführt. Allerdings ist das im Streaming-Geschäft eher selten der Fall. Und „Étoile“ dürfte mit seinen hohen Ansprüchen (und Kosten) nicht gerade als Schnäppchen gelten. Was bleibt, ist ein weiteres Beispiel dafür, wie schnelllebig die Welt der Serien heute ist – selbst wenn große Namen, tolle Kulissen und kreative Ideen aufeinandertreffen. Vielleicht ist es eine Mahnung an alle Streaming-Giganten: Kunst kostet. Und Qualität allein reicht heute leider nicht mehr für ein langes Serienleben.
Also: Adieu, „Étoile“. Du warst vielleicht kein Chartbreaker, aber definitiv ein schöner Tanz auf dem Drahtseil zwischen Drama, Kunst und Glanz.