Noch fix vorab: Auch wenn er sich von seiner menschlichen Seite in den letzten Jahren eher so semi-menschlich präsentierte, kann ich
Til Schweigers Persönlichkeit noch einigermaßen von seiner Kunst (wenn wir das mal so betiteln wollen) distanzieren. Filme wie „
Knockin' on Heaven's Door“ schaue ich heute noch genauso gern wie seine Kult-Performance als Rock Fertig-Aus in Bully Herbigs „
Star Wars“-Parodie „
(T)Raumschiff Surprise - Periode 1“. Wenn er denn wollte, konnte er auch.
Heute wird seine Leinwandpräsenz leider von seinem Ego zerdrückt.
Seit Schweiger erkannt hat, dass in „
Keinohrhasen“ ein Erfolgsrezept schlummert, sieht jeder Film, an dem der gebürtige Freiburger vor und hinter der Kamera beteiligt ist, quasi exakt gleich aus. Das ging zu Beginn noch gut, fand mit „
Honig im Kopf“ sogar ein zwischenzeitliches Hoch, bis sich Til „Tatort-Tschiller“ Schweiger mit seiner weichgezeichneten Pastellkeule dann endgültig verpinselte.
„
Die Hochzeit“ musste ja schon mal dran glauben, jetzt steht also „
Hot Dog“ auf der Abschussliste.
Dass ein
Matthias Schweighöfer hier zum letzten Mal mit Schweiger gemeinsame Sache machte, dürfte schon Bände sprechen. Schweighöfer greift inzwischen erfolgreich in Hollywood an, da kann man sich eine Kooperation mit einem Herrn Schweiger wohl doch nicht mehr leisten. Oder so ähnlich.
„Hot Dog“ will eine freche Buddy-Komödie mit Action-Appeal à la „
Lethal Weapon“ sein, ist letzten Endes aber doch wieder nur eines: ein typischer Schweiger-Film. Fade Dialoge treffen hier auf lauwarme Gags, auch eine der Schweiger-Töchter darf da natürlich nicht fehlen. Wenn es witzig sein soll, dass
Anne Schäfer lasziv an ihrem Erdbeer-Solero schlabbert, haben wir das Niveau ja erfolgreich etabliert.
In „Hot Dog“ müssen sich GSG-10-Ermittler Luke (Schweiger) und Polizist Theo (Schweighöfer) zusammentun, als die Tochter des moldawischen Präsidenten aus dem Schluss Bellevue entführt wird. Um Mascha wohlbehalten nach Hause zu holen, müssen die beiden über sich hinauswachsen, hinterlassen bei ihrer Rettungsmission aber eine Spur der Verwüstung. Zum Glück bekommen die beiden Dudes noch weiblichen Support mit Durchblick: Hackerin Nicki (Schäfer) deckt eine Verschwörung auf.
© Warner Bros.
Originaltitel Hot Dog
| Schlagwort Sex-Faktor
| Genre Action / Komödie
| Produktion / Label DEU 2018 / Warner Bros.
| Laufzeit 100 Minuten
| Regie Torsten Künstler
| Darsteller Til Schweiger, Matthias Schweighöfer, Anne Schäfer
| FSK 12
| (leider) verfügbar bei Prime Video