13.10.2021, von Tyler Süß
Burn, Witch, Burn: Neil Marshalls „The Reckoning“
Eventuell sollte Regisseur Neil Marshall doch mal etwas gründlicher darüber nachdenken, sich jobtechnisch neu zu orientieren. War schon sein Hellboy-Reboot lächerlicher B-Movie-Fraß der übelsten Sorte, krankt auch Marshalls neuer Hexen-Murks im Folk-Horror-Outfit an sämtlichen Ecken und Enden.
Jau, gruselig ist „The Reckoning“ schon, leider aber aus den falschen Gründen.
Im Jahr 1665 hat die Pest ganz England in eine tödliche Finsternis gehüllt. Nachdem auch ihr Mann an der Seuche zu Grunde ging, ist die junge Mutter Grace auf sich allein gestellt. Während sie noch versucht, sich in dieser unmenschlichen Welt zurechtzufinden, wird Grace eines Tages von einem schmierigen Gutsbesitzer umworben. Als sie ihn entschieden zurückweist, verbreitet dieser das Gerücht, sie sei eine Hexe. Bald schon tritt Englands gefürchtetster Hexenjäger auf den Plan, um Grace zu brechen und ihr die vermeintliche Wahrheit zu entlocken - nach allen Regeln der Kunst.
Inhaltlich klingt „The Reckoning“ von allen Murks-Perlen, durch die wir uns in den letzten Wochen quälen mussten, locker am besten. Allein die vereinzelten Talente im Cast, darunter „Gotham“-Star Sean Pertwee und Joe Anderson, geben auf dem Papier Grund zu Hoffnung. Doch der Schein trügt: Das zeitgenössische Hexen-Pic versucht erst gar nicht, eigenständig und innovativ zu sein, bedient sich stattdessen dreist an zahlreichen Klassikern und hinterlässt nichts als gähnende Leere. Schade, wenn's um Serien geht, ist Neil Marshall ein völlig anderer Mensch. Hits wie „Game of Thrones“, „Westworld“ oder „Lost in Space“ hat der Brite schon handwerklich begleitet und überzeugt.
Vielleicht dreht Neil Marshall einfach nur aus den falschen Gründen. Diesmal ging es ihm ganz offiziell und ausschließlich darum, seine neue Flamme zu umgarnen - und Charlotte Kirk ist definitiv keine Schauspielerin von Format, geschweige denn Klasse.
© Capelight Pictures
Originaltitel The Reckoning | Schlagwort Verhext! | Genre Horror / Drama | Produktion / Label GBR 2020 / Capelight Pictures | Laufzeit 111 Minuten | Regie Neil Marshall | Darsteller Charlotte Kirk, Sean Pertwee, Joe Anderson | FSK 16 | (leider) verfügbar bei Amazon Prime Video
Jau, gruselig ist „The Reckoning“ schon, leider aber aus den falschen Gründen.
Im Jahr 1665 hat die Pest ganz England in eine tödliche Finsternis gehüllt. Nachdem auch ihr Mann an der Seuche zu Grunde ging, ist die junge Mutter Grace auf sich allein gestellt. Während sie noch versucht, sich in dieser unmenschlichen Welt zurechtzufinden, wird Grace eines Tages von einem schmierigen Gutsbesitzer umworben. Als sie ihn entschieden zurückweist, verbreitet dieser das Gerücht, sie sei eine Hexe. Bald schon tritt Englands gefürchtetster Hexenjäger auf den Plan, um Grace zu brechen und ihr die vermeintliche Wahrheit zu entlocken - nach allen Regeln der Kunst.
Inhaltlich klingt „The Reckoning“ von allen Murks-Perlen, durch die wir uns in den letzten Wochen quälen mussten, locker am besten. Allein die vereinzelten Talente im Cast, darunter „Gotham“-Star Sean Pertwee und Joe Anderson, geben auf dem Papier Grund zu Hoffnung. Doch der Schein trügt: Das zeitgenössische Hexen-Pic versucht erst gar nicht, eigenständig und innovativ zu sein, bedient sich stattdessen dreist an zahlreichen Klassikern und hinterlässt nichts als gähnende Leere. Schade, wenn's um Serien geht, ist Neil Marshall ein völlig anderer Mensch. Hits wie „Game of Thrones“, „Westworld“ oder „Lost in Space“ hat der Brite schon handwerklich begleitet und überzeugt.
Vielleicht dreht Neil Marshall einfach nur aus den falschen Gründen. Diesmal ging es ihm ganz offiziell und ausschließlich darum, seine neue Flamme zu umgarnen - und Charlotte Kirk ist definitiv keine Schauspielerin von Format, geschweige denn Klasse.

Originaltitel The Reckoning | Schlagwort Verhext! | Genre Horror / Drama | Produktion / Label GBR 2020 / Capelight Pictures | Laufzeit 111 Minuten | Regie Neil Marshall | Darsteller Charlotte Kirk, Sean Pertwee, Joe Anderson | FSK 16 | (leider) verfügbar bei Amazon Prime Video