Der Amerikaner Mickey Pearson ist ein erfolgreicher Drogenbaron, der sich in Großbritannien ein äußerst lukratives Marihuana-Imperium aufgebaut hat. Damit soll jetzt aber Schluss sein. Er möchte den Rest seines Lebens zusammen mit seiner Frau Rosalind ruhig und legal in der Londoner Oberschicht verbringen.
Bevor er jedoch zurücktreten kann, muss er erst einmal einen geeigneten Käufer für seine unzähligen Plantagen finden. Das bedeutet aber für ihn und seine rechte Hand Ray noch viel Arbeit. Sie haben zwar schon einen geeigneten Anwärter in dem stinkreichen Matthew Berger gefunden, doch der möchte gewisse Sicherheiten.
Er ist jedoch nicht der Einzige, der Interesse daran zeigt, denn scheinbar hat die gesamte Londoner Unterwelt von Mickeys Vorhaben Wind bekommen. So treten ihm auch der Triaden-Boss Lord George, der durchgeknallte Dry Eye und sogar der gierige Ermittler Fletcher regelrecht die Tür ein.
© LEONINE
Nach seinen Ausflügen in die Welt von
Sherlock Holmes,
King Arthur und
Aladdin wendet sich Star-Regisseur Guy Ritchie endlich wieder dem Gangster-Milieu zu. „
The Gentlemen“ heißt sein grandioser Exkurs in die Welt der britischen Gangster und der Film schlägt in die gleiche Kerbe wie seine ersten Werke „
Bube, Dame, König, grAS“ und „
Snatch - Schweine und Diamanten“.
Wer jetzt denkt, dass
Guy Ritchie nach einem fast 20-jährigen Trip durch das Mainstream-Gewühl verlernt hat, wie man einen brillanten Gangster-Film auf die Leinwand zaubert, wird hier eines besseren belehrt. „The Gentlemen“ ist ein klassischer Guy Ritchie-Film, wie wir ihn kennen und lieben gelernt haben.
Die Story über einen amtierenden Gangsterboss, der allmählich sein Imperium abgeben will, ist auf den ersten Blick zwar nicht sehr innovativ, hält durch die verschachtelte Erzählweise aber einige überraschende Wendungen parat. Das Highlight in „The Gentlemen“ ist aber viel mehr die Karikatur der einzelnen Gangstergruppierungen und ihr Aufeinandertreffen. Es hagelt freche Sprüche und stumpfe Lebensweisheiten.
Von nuschelnden Gangstern in Jogginghose bis hin zu einer Bande von Straßenkindern tritt in „The Gentlemen“ jede noch so erdenkliche Gruppe von Kleinkriminellen auf den Plan, die alle ihre markanten Accessoires, skurrilen Marotten oder sonstige Probleme haben. Eine so spektakuläre Figurenkonstellation braucht natürlich auch einen hervorragenden Cast und dafür hat sich Guy Ritchie nicht lumpen lassen. Für „The Gentlemen“ versammelt er ein absolut hochkarätiges Starensemble, das zu wahren Höchstleistungen aufläuft.
So sehen wir einen, wie nicht anders zu erwarten, brillanten
Matthew McConaughey in der Rolle des Gangsterbosses Mickey Pearson, einen eher aus Romantikfilmen bekannten
Hugh Grant, der sich als schmieriger Ermittler ausgibt, einen urkomischen
Colin Farrell im Jogginganzug und einen in jeglicher Hinsicht schlagfertigen
Charlie Hunnam. Und das ist nur ein kleiner Teil, der grandiosen Besetzung.
In „The Gentlemen“ stimmt also einfach alles. Der Film ist skurril, wartet mit großartigen Namen auf und besitzt ganz viel schwarzen Humor. Gangsterfilm-Fans werden also voll und ganz auf ihre Kosten kommen.