Der Ausbruch der Zombie-Apokalypse liegt nun schon vier Jahre zurück, jedoch hat sich die Lage für Jung-seok und seinen gebrochenen Bruder, der bei der Flucht seine Familie verloren hat, nicht wirklich verbessert. Die beiden versuchen sich seitdem in Hongkong als Kleinkriminelle über Wasser zu halten. Doch plötzlich bietet sich den beiden ein äußerst lukrativer Job an. Ein Hongkonger Gangsterboss will vier mutige Menschen auf die mit Zombies verseuchte Halbinsel schicken, um dort 20 Millionen US-Dollar einzusammeln. Der schwierigste Teil ist angeblich schon erledigt, da sich ein früherer Trupp mit dem Geld bereits auf dem Highway befand, als sie von einer Horde Zombies überrascht wurden. Die vier Auserkorenen müssen also nur den Lieferwagen finden und ihn zum vereinbarten Punkt bringen.
Mehr oder weniger freiwillig machen sich Jung-seok, sein Bruder und zwei weitere Kleinkriminelle auf die waghalsige Mission. Jedoch müssen die vier schnell feststellen, dass die Zombies nicht das einzige und vielleicht auch nicht das größte Problem auf der Insel sind. Nach all den Jahren gibt es nämlich noch immer einige Überlebende, die sich eine Enklave errichtet haben, in der sie nach ihren ganz eigenen Regeln leben und sich die Zeit mit grausamen Spielchen vertreiben.
Für Jung-seok kommt das ganze Unterfangen sogar noch schlimmer. So wird nicht nur sein Bruder von eben diesen brutalen Überlebenden gefangen genommen, sondern Jung-seok holt zudem auch seine Vergangenheit wieder ein, als er auf zwei gewiefte Mädchen, deren Mutter und deren Großvater trifft. Werden sie die Insel lebend verlassen können?
© Splendid
Etwas mehr als vier Jahre ist es her, dass Regisseur
Yeon Sang-ho mit dem Zombie-Streifen "
Train to Busan" seinen ersten, dafür aber erstaunlich gelungenen Realfilm auf den Weg brachte. Der Film sorgte vor allem durch seine originelle Idee, das Ganze auf engstem Raum in einem Schnellzug stattfinden zu lassen, bei den Zuschauermassen für Begeisterung.
2020 lieferte Yeon Sang-ho mit „
Peninsula“ dann plötzlich eine Fortsetzung zu seinem erfolgreichen Erstlingswerk. Statt eines Zugs musste diesmal die gesamte südkoreanische Halbinsel als Schauplatz der Zombie-Apokalypse herhalten. Zwar wartet Yeon Sang-ho auch in „Peninsula“ wieder mit rasanten Hetzjagden und Action-Sequenzen sowie amüsanten Abwegen in Richtung des Grotesken auf, kommt aber nicht an seinen Vorgänger heran. Das könnte wiederum daran gelegen haben, dass der Fokus dieses Mal viel mehr auf den menschlichen Widersachern als auf den Untoten lag. Wer darüber hinwegsehen kann, wird dafür mit einem gelungenen Actionfilm mit hier und da eingestreuten Horror-Elementen belohnt.
Amüsant ist der Film allemal, besonders die Darbietung der beiden Kinderstars
Lee Re und
Lee Ye-won, die als Jooni und Yu-jin den in Not geratenen Jung-seok retten und dabei ein Schauspiel à la „
Baby Driver“ ablegen. Einzig und allein die äußerst überspitzte Dramatik zum Ende des Films könnte einigen Zuschauer*innen sauer aufstoßen.
© Splendid
Originaltitel Peninsula |
Schlagwort Zombie-Apokalypse |
Genre Horror, Action |
Produktion / Label KOR 2020 / Splendid |
Laufzeit 116 Minuten |
Regie Yeon Sang-ho |
Darsteller Kang Dong-won, Lee Re, Lee Jung-hyun |
FSK ab 16 |
erhältlich ab 26. Februar 2021