Die 17-jährige Autumn (
Sidney Flanigan) lebt in einer kleinen Stadt in Pennsylvania und arbeitet gemeinsam mit ihrer drei Jahre älteren Cousine Skylar (
Talia Ryder) als Kassiererin in einem Supermarkt. Als ihre Tage für längere Zeit ausbleiben, erfährt sie in ihrem örtlichen Gesundheitszentrum von der niederschmetternden Wahrheit: Sie ist schwanger. Die Mitarbeiterinnen informieren sie jedoch nur über die Optionen einer Adoption oder der Unterstützung bei der Erziehung. Als das junge Mädchen nach einer Abtreibung fragt, konfrontiert man sie lediglich mit einem abschreckend wirkenden Video.
Autumn beginnt an ihrer Situation zu verzweifeln, denn sie will dieses Kind nicht. Abtreibungen sind in Pennsylvania bei unter 18-Jährigen jedoch nur mit der Einwilligung der Eltern gestattet. So fügt sich Autumn selbst Gewalt an, um den Fötus zu töten, doch ohne Erfolg. Hilfe bekommt die junge Teenagerin nur von ihrer Cousine Skylar, mit der sie eine fast schwesterliche Beziehung verbindet. Gemeinsam beschließen sie heimlich nach New York zu reisen, um dort eine Abtreibung vorzunehmen.
Dabei stoßen sie jedoch auf allerhand Hürden und Probleme.
© Universal Pictures
Das Filmdrama „
Niemals Selten Manchmal Immer“ von Regisseurin
Eliza Hittman greift eine Problematik auf, die in der US-amerikanischen Öffentlichkeit viel zu oft totgeschwiegen wird: das Thema Abtreibung. Nicht nur, dass jungen Frauen oftmals Informationen zu dieser Möglichkeit des Schwangerschaftsabbruchs verwehrt werden, zudem macht es ihnen die Gesetzeslage oftmals unmöglich und zwingt sie schließlich zu lebensgefährlichen Schritten.
So sieht auch die junge Autumn keinen anderen Ausweg, als sich selbst zu verletzen, um das ungewollte Kind abzutreiben. Sie hat viel zu viel Angst, um sich ihren Eltern gegenüber zu offenbaren, was die geringe Akzeptanz dieses Themas in der Gesellschaft widerspiegelt. Viel zu häufig werden Abtreibungen mit einem Tabu gleichgesetzt und so junge Frauen in eine schier ausweglose Situation gedrängt.
Eliza Hittmans Drama, das seine Premiere auf dem Sundance Film Festival 2020 feierte, ist direkt und auf den Punkt, kommt ganz ohne kitschige Hintergrund- oder Beziehungsgeschichten aus, sondern setzt den Fokus stattdessen auf die junge Protagonistin. Diese wird hier sehr eindrucksvoll von der Jungschauspielerin
Sidney Flanigan gespielt, wobei auch
Talia Ryder in der Rolle ihrer Cousine Skylar eine herausragende Darbietung ablegt.
Nicht nur auf Grund seiner aktuellen, wie brisanten Thematik, sondern auch durch seine gelungene Inszenierung gehört „Niemals Selten Manchmal Immer“ zu den wohl besten Independent-Produktionen des letzten Jahres.
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© Universal Pictures
Originaltitel Never Rarely Sometimes Always
| Schlagwort Ungewollte Schwangerschaft
| Genre Drama
| Produktion / Label GBR, USA 2020 / Universal Pictures
| Laufzeit 98 Minuten
| Regie Eliza Hittman
| Darsteller Sidney Flanigan, Talia Ryder, Ryan Eggold
| FSK 6