Der neunjährige Max hat es wahrlich nicht leicht. Gerade erst sind seine Mutter und er in eine neue Stadt gezogen, um das plötzliche Verschwinden von Max’ Vater irgendwie zu verkraften, da bekommt er auch schon die ersten Probleme. So muss er sich in der neuen Schule nicht nur erst einmal wieder eingewöhnen, sondern bekommt es auch direkt mit dem fiesen Mitschüler Ole zu tun. Wo wir auch schon bei dem nächsten Problem wären, denn Ole macht sich darüber lustig, dass Max in dem Altersheim auf Burg Geroldseck lebt, wo seine Mutter eine Anstellung gefunden hat. Das trifft Max natürlich besonders hart, schließlich ist er selbst nicht wirklich glücklich über diesen Umstand.
Während sich der kleine Junge also ziemlich schwer tut, neue Freundschaften in seiner Klasse zu schließen, klappt dies im Seniorenheim umso besser. Dort trifft er nämlich auf die ehemalige Schauspielerin Vera Hasselberg, den einstigen Fußballtrainer Horst Dobberkau und dem sich im Ruhestand befindlichen Professor Kilian von Hohenburg. Diese drei verschrobenen, aber äußerst liebenswürdigen Gestalten haben sich als die „Wilde 7“ zusammengeschlossen, die mit ihren verrückten Einfällen nicht nur das Personal auf Trab halten.
Doch als sich auf Burg Geroldseck ein hinterhältiger Juwelendieb einschleicht, müssen sich die neuen Freund*innen als Hobby-Spürnasen versuchen. Ein Glück, dass Max später mal Detektiv werden will.
© Leonine
Wir lehnen uns wahrscheinlich nicht zu sehr aus dem Fenster, wenn wir sagen, dass es kaum jemanden gibt, der nicht entweder mit „
TKKG“, „
Die drei ???“ oder gar „
Fünf Freunde“ groß geworden ist. Doch kennt ihr auch das neue außergewöhnliche Gespann „
Max und die Wilde 7“, das aus dem neunjährigen Max und den drei Rentnern Vera, Horst und Killian besteht? Wie seine deutlich berühmteren literarischen Brüder und Schwestern hat die Buchreihe, die 2014 erstmals erschienen ist, nun auch endlich den Weg auf die Leinwände gefunden.
Dabei haben die beiden Autor*innen
Lisa-Marie Dickreiter und
Winfried Oelsner die Verfilmung von „Max und die Wilde 7“ weitestgehend selbst in die Hand genommen. So hat Oelsner nicht nur auf dem Regiestuhl Platz genommen, sondern zusammen mit Dickreiter auch das Drehbuch beigesteuert. Neben dem talentierten Kinderstar
Jona Eisenblätter konnten die beiden Filmemacher*innen mit
Günther Maria Halmer („
Enkel für Anfänger“),
Thomas Thieme („
Babylon Berlin“) und
Uschi Glas zudem drei absolute TV-Größen für ihr Projekt begeistern.
Wirklich alle Darsteller laufen in ihren Rollen zu Höchstformen auf, doch es ist vor allem Uschi Glas zu verdanken, dass der Film auch für die älteren Generationen durchaus sehenswert ist. Die Grande Dame des deutschsprachigen Fernsehens zeigt sich nämlich wieder einmal von ihrer selbstironischen Seite. Zuletzt wechselte die ehemalige Schülerinnen-Darstellerin für „
Fack ju Göhte“ die Seiten und gab sich als chronisch überforderte Lehrerin die Ehre. Und auch in ihrer neuesten Rolle fallen so einige herrlich ironische Referenzen zu ihren früheren Filmen „
Zur Sache, Schätzchen“, „
Winnetou und das Halbblut Apanatschi“ sowie „
Die Lümmel von der ersten Bank“.
Trotz einiger kleinerer Mängel eignet sich „Max und die Wilde 7“ für einen gemütlichen Fernsehabend mit der gesamten Familie, der durchaus auch den Erwachsenen das ein oder andere Lächeln entlockt.
© Leonine
Originaltitel Max und die Wilde 7 |
Schlagwort Kinderkrimi |
Genre Abenteuer, Kids |
Produktion / Label DEU 2020 / Leonine |
Laufzeit 97 Minuten |
Regie Winfried Oelsner |
Darsteller Jona Eisenblätter, Uschi Glas, Thomas Thieme |
FSK ab 6 |
erhältlich ab 15. Januar 2021