Deniz, Rocky, Annette und Hagen sind Polizist*innen auf einer Polizeiwache in einer deutschen Kleinstadt. Da in dem Ort jedoch kaum etwas passiert, soll die Kommissarin Tina aus einer übergeordneten Behörde nun dafür sorgen, dass die Polizeiwache schnellstmöglich geschlossen wird. Das passt den vier Kolleg*innen natürlich überhaupt nicht und so schmieden sie einen Plan, die Verantwortlichen doch noch von der Notwendigkeit ihres Standortes zu überzeugen.
Aus der Not heraus fingieren sie die Straftaten und machen aus den damit verbundenen Ermittlungsarbeiten ein wahres Schauspiel. Dabei handelt es sich meist um kleinere Vergehen, die sie dem einzigen Obdachlosen in ihrer Stadt anhängen können, der dies für ein warmes Plätzchen in der Zelle und eine Mahlzeit bereitwillig über sich ergehen lässt. Doch eines Tages führt eben dieser Obdachlose die vier Beamt*innen zu einem echten Fall, welcher es wahrlich in sich hat. Hierbei handelt es sich nämlich um einen Kunstraub heiß diskutierter Erotikfotografien, an dem die Kommissarin Tina selbst einst scheiterte und nun ihre Chance einer Rehabilitation sieht.
Mit der Hilfe von Deniz, Annette, Hagen und Rocky rollt sie den Fall erneut auf und kommt dabei den Drahtziehern gefährlich nahe, doch plötzlich arbeitet einer der Polizist*innen gegen sie und den von ihr einberaumten Großeinsatz.
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Wirft man einen Blick auf die Filme „
Hard Powder“, „
Downhill“ und „
After the Wedding“, so haben diese alle eine Gemeinsamkeit: Es sind alles Remakes nordeuropäischer Filme. Zumeist ist es die US-amerikanische Filmschmiede, die das Potenzial erkennt und die Originale amerikanisiert. Doch auch deutsche Regisseur*innen und Produzent*innen haben durchaus ein feines Gespür für die oft sehr schwarzhumorigen Perlen unserer nordischen Nachbarn.
Der aktuellste deutsche Abstecher in die Filmwelt von Schweden, Dänemark und Norwegen heißt „
Faking Bullshit - Krimineller als die Polizei erlaubt“, basiert auf der schwedischen Kult-Komödie „
Kops“ und kommt von
Alexander Schubert. Viele Cineasten dürften Schubert eher als Schauspieler und Komiker kennen, doch für diese Komödie wechselt er mal die Seiten und stellt sich hinter die Kamera, wo er nicht nur als Regisseur, sondern auch als Drehbuchautor fungiert.
Dafür, dass es sich hierbei um sein Regie- und Drehbuchdebüt handelt, hat Schubert aber ein wahrlich gutes Händchen bewiesen. Vor allem mit der Wahl seiner Schauspieler*innen kann Schubert auf ganzer Linie überzeugen, schließlich setzt er uns ausnahmsweise mal nicht die aktuellen Top-Comedy-Schauspieler*innen vor, sondern sorgt mit
Erkan Acar,
Alexander Hörbe,
Sanne Schnapp und
Adrian Topol für ordentlich Abwechslung. Das Highlight der Besetzung ist aber wohl Tausendsassa
Bjarne Mädel, der als alkoholisierter Obdachloser eine gewohnt starke wie charmante Performance abliefert.
Man könnte einzig und allein bemängeln, dass sich der Regisseur nicht allzu sehr an dem schwarzen Humor des Originals bedient. „Faking Bullshit - Krimineller als die Polizei erlaubt“ greift zwar durchaus sozialkritische Themen auf, behandelt diese aber nur oberflächlich und mit einem für Mainstream-Filme typisch geradlinigen Humor.
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Originaltitel Faking Bullshit - Krimineller als die Polizei erlaubt |
Schlagwort Polizei auf Abwegen |
Genre Komödie, Krimi |
Produktion / Label DEU 2020 / EuroVideo |
Laufzeit 103 Minuten |
Regie Alexander Schubert |
Darsteller Erkan Acar, Sina Tkotsch, Bjarne Mädel |
FSK 12 |
erhältlich ab 25. Februar 2021