Patience ist eigentlich eine schlagfertige und selbstbewusste Frau, doch ausgerechnet ihre finanzielle Situation macht ihr ein ums andere Mal das Leben schwer. Zwar arbeitet sie als Dolmetscherin im Drogendezernat, wo sie heimlich mitgeschnittene Telefonate übersetzt, doch das wirklich große Geld kann sie damit nicht machen, zumal ein großer Anteil davon für das Pflegeheim ihrer Mutter draufgeht. Es muss also schleunigst eine lukrative Lösung her.
Zum Glück bahnt sich gerade ein großer Deal im Drogendezernat an. In einem der Telefonate heißt es nämlich, dass sich eine große Drogenlieferung auf dem Weg nach Paris befindet. So beschließt Patience kurzerhand den Deal selbst in die Hand zu nehmen, ihre Kolleg*innen auf eine falsche Fährte zu locken und sich die Drogenlieferung unter den Nagel zu reißen.
Doch mit dem hochwertigen Hasch in der Tasche fängt die Arbeit erst richtig an. Patience muss die Drogen möglichst schnell und unauffällig loswerden und stellt sich hierbei als äußerst begnadete und gewiefte Verkäuferin heraus. Innerhalb kürzester Zeit und mit äußerst genialen Methoden stellt sie den Pariser Drogenmarkt auf den Kopf und avanciert zur neuen Drogenqueen.
Für ihre Kolleg*innen beim Dezernat ist sie zum Glück aber nur ein Phantom. Doch Patience sollte sich beeilen, denn ausgerechnet ihr Verehrer Philippe, der die Leitung des Drogendezernats übernimmt, hat einen Verdacht.
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Über die Jahre hat sich ein schier großes Repertoire an Filmen und Serien angesammelt, in denen unbescholtene Bürger plötzlich in das lukrative Drogengeschäft einsteigen. Das wohl bekannteste und beliebteste Beispiel ist die US-amerikanische Serie „
Breaking Bad“, in der ein einfacher Chemielehrer im Kochen von Meth seine Chance sieht, seiner Familie ein angenehmes Leben nach seinem Tod zu ermöglichen. Auch Filme wie „
Wir sind die Millers“ und „
Barry Seal - Only in America“ greifen dasselbe Thema auf. Jedoch handelt es sich hierbei ausschließlich um amerikanische Produktionen, dabei hat Frankreich auch einige wahrlich grandiose Filmperlen in dieser Kategorie zu bieten.
Das bewies zuletzt Jérôme Enrico mit seinem Film „
Paulette“ und das können wir derzeit in
Jean-Paul Salomés Werk „
Eine Frau mit berauschenden Talenten“ bewundern. Der Regisseur hat sich nach einer siebenjährigen Schaffenspause nun der Romanvorlage von
Hannelore Cayre gewidmet, in der eine unscheinbare Frau in Geldnöten ihre Beziehungen im Drogendezernat nutzt, um ins Drogengeschäft einzusteigen.
Als seine Hauptdarstellerin hat Salomé
Isabelle Huppert, Frankreichs bekannteste und größte Schauspielerin, verpflichten können, die mit ihrer gewohnt humorvollen Art, aber auch mit ihrer Wandlungsfähigkeit den Film zum Strahlen bringt. Allein Huppert in der Rolle der Patience zu betrachten, macht „Eine Frau mit berauschenden Talenten“ äußerst sehenswert, dabei gibt es noch viele weitere starke Frauen an ihrer Seite, zu denen unter anderem
Farida Ouchani und
Nadja Nguyen, die allesamt mit ihrem Schauspiel begeistern.
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Originaltitel La daronne |
Schlagwort Madame Hasch |
Genre Komödie / Krimi |
Produktion / Label FRA 2020 / EuroVideo |
Laufzeit 106 Minuten |
Regie Jean-Paul Salomé |
Darsteller Isabelle Huppert, Hippolyte Girardot, Farida Ouchani |
FSK 12 |
erhältlich ab 25. Februar 2021