In einer Berliner Altbauwohnung treffen wir auf den gering ambitionierten Freigeist Marc-Uwe, der am liebsten in den Tag hinein lebt und das am besten noch in einem Schlafanzug. Auch heute ist einer dieser wenig spektakulären Tage, bis es auf einmal an seiner Tür klingelt.
Marc-Uwe traut seinen Augen nicht. Vor ihm steht tatsächlich ein Känguru, das noch dazu sprechen kann. Der außergewöhnliche Besucher stellt sich nämlich direkt als sein neuer Nachbar vor und wollte sich bei der Gelegenheit ein paar Lebensmittel von Marc-Uwe borgen. Da es aber zum Kochen auch eine Herdplatte braucht, quartiert es sich kurzerhand bei Marc-Uwe ein.
Trotz ihrer verschiedenen Lebensweisen und Ansichten, das Känguru bekennt sich beispielsweise zum Kommunismus, werden aus den zwei eher unfreiwilligen WG-Bewohnern gute Freunde. Diese frisch aufblühende Freundschaft wird auch direkt mit der Ankunft eines fiesen rechtspopulistischen Immobilienhais auf die Probe gestellt.
Der Immobilienhai will nämlich sämtliche Bewohner des Altbaus ihrer Bleibe berauben, um dort stattdessen einen neumodischen und, in den Augen der Betroffenen, hässlichen Block emporragen zu lassen. Das lässt sich das Känguru aber nicht bieten, schließlich hat es sich doch erst kürzlich ein gemütliches Plätzchen angelacht. Es müssen perfide Pläne her und davon am besten ganz viele, falls welche schief gehen oder nicht verstanden werden.
© Warner Bros.
Es ist endlich so weit! Mit der filmischen Adaption der „Känguru-Chroniken“ erobert das kommunistische Känguru mit den frechen Sprüchen und fragwürdigen Einfällen nicht nur die Kinoleinwände, sondern nun auch unsere heimischen vier Wände.
Mit viel Witz und Verstand wagte sich Regisseur
Dani Levy an die filmische Umsetzung der von Kabarettist und Schriftsteller Marc-Uwe Kling verfassten Textsammlung über das sprechende Känguru. Entstanden ist ein kleines, faszinierendes Filmspektakel, das allein in den ersten vier Tagen 375.000 Besucher in die Kinos lockte. Somit landete der Film „Die Känguru-Chroniken“ nicht nur auf Platz 1 der deutschen Kino-Charts, sondern verzeichnete zugleich auch den besten Kinostart eines deutschen Filmes im Jahr 2020. Dabei hat sich der Regisseur im Vorhinein gar nicht großartig mit der textlichen Grundlage beschäftigt, seine Kinder haben ihn vielmehr dazu überredet, den Platz auf dem Regiestuhl anzunehmen.
Das merkt man dem Film aber in keinem einzigen Moment an. So werden Fans der Buchvorlage viele Parallelen und auch anderweitige popkulturelle Anspielungen finden, die bereits in den Texten grandios zündeten. Beispielsweise dürfen wir uns auf das erste Kennenlernen der beiden Protagonisten freuen, das eins zu eins dem Buch entnommen wurde. Aber auch die legendären, scharf an der Grenze des guten Geschmacks liegenden Sprüche sowie die stumpfen Wortwitze Klings finden in der Adaption einen würdigen Platz.
Für Fans des Kängurus ist „
Die Känguru-Chroniken“ also ein absolutes Muss. Allen anderen bleibt eigentlich nur, zu testen, ob ihnen Marc-Uwe Klings Humor schmeckt.
© Warner Bros.
Originaltitel Die Känguru-Chroniken |
Schlagwort Marc-Uwe Kling |
Genre Satire, Komödie |
Produktion / Label D 2020 / Warner |
Laufzeit 92 Minuten |
Regie Dani Levy |
Darsteller Dimitrij Schaad, Rosalie Thomass, Henry Hübchen |
FSK ab 0 |
erhältlich ab 20. August 2020